Kampf um Rohstoffe

China senkt Ausfuhr von High-Tech-Metallen

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Nun weltweit Ängste vor Engpässen bei den wichtigen Seltenen Erden.

Die EU, Japan und die USA erwägen eine mögliche Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) gegen die Drosselung der chinesischen Ausfuhren von sogenannten Seltenen Erden. China hat die Ausfuhr dieser Hochtechnologie-Metalle nach Japan praktisch eingestellt. Allerdings sind auch Unternehmen in der Europäischen Union sowie in den USA betroffen. Japan und die USA haben die Möglichkeit einer solchen Klage bereits "inoffiziell" diskutiert, berichtete die japanische Zeitung "Nikkei Business Daily" am Freitag.

China beherrscht den Markt
Inwieweit die Blockade Japans politisch motiviert ist, erscheint Beobachtern unklar. Die Exportbeschränkungen für dieses Jahr waren im Juli angekündigt worden. China ist der weltgrößte Exporteur von Seltenen Erden. Auch Rüstungsindustrien sind betroffen. 97 % dieser sehr unterschiedlichen Spezialrohstoffe auf dem Weltmarkt stammen aus China.

Wichtige High-Tech-Metalle
Die Seltenen Erden sind eine Gruppe von 17 Metallen. Meist kommen sie am selben Standort vor. Sie werden in kleinen Mengen verwendet, sind aber unverzichtbar unter anderem für die Herstellung von Computern und Computer-Monitoren, DVD-Spielern, leistungsstarken Akkus, Hybrid-Autos, Halbleitern, Rüstungsgütern und Windturbinen. Eine besonders wichtige Rolle spielen sie bei Smartphones wie Apples iPhone oder den BlackBerrys von Research in Motion. Autozulieferer wie Bosch nutzen Seltene Erden bei der Herstellung von Elektromotoren.

China, Japan und USA größte Verbraucher
Die größten Verbraucher Seltener Erden sind China, Japan und die USA, die eine starke Technologiebranche haben. Der mit Abstand größte Produzent ist China. Im Jahr 2008 wurden dort 120.000 Tonnen gefördert, das waren 97 Prozent der weltweiten Menge. An Platz zwei lag Indien mit 2700 Tonnen.
 

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