Der internationale Finanzinvestor CVC Capital Partners erwartet 2010 einen Boom an Börsengängen. "Diese Welle wird es geben", sagte CVC-Deutschland-Chef Steven Koltes dem "Handelsblatt". Er hält in Europa mindestens ein halbes Dutzend IPOs im Volumen von je über 1,5 Mrd. Euro für möglich. "Und die Zeit drängt, weil die IPO-Märkte jetzt offen sind; das hält nicht auf Dauer an", betonte der Private-Equity-Manager.
2010 werde für Finanzinvestoren generell ein Jahr der Verkäufe sein. "Die Talsohle haben wir durchschritten", beschreibt Koltes die Lage der Private-Equity-Branche, die in der Finanzkrise kaum eine Rolle gespielt hat bei Übernahmen.
Zahlreiche Firmen in den Händen von Beteiligungshäusern werden derzeit als Börsenkandidaten gehandelt, wie etwa der Chemikalienhändler Brenntag von BC Partners. Auch andere Unternehmen wollen die jüngsten Kursgewinne an den Aktienmärkten nutzen und bereiten den Gang aufs Börsenparkett vor.
Bei CVC in Europa sind der Messtechnik-Konzern Elster und der Druck-Zulieferer Flint potenzielle Kandidaten. Koltes sprach in beiden Fällen von hochattraktiven Firmen für Investoren. Über konkrete IPO-Pläne zu sprechen, sei aber noch verfrüht. Auch ob der Mischkonzern Evonik, an dem CVC mit gut 25 % beteiligt ist, vor 2013 an die Börse kommen könnte, wollte er nicht kommentieren. Ursprünglich hatten die Eigner einen IPO bis spätestens 2013 angepeilt, dieses Zieldatum zuletzt aber nicht mehr wiederholt.