Die Zahl der Selbstanzeigen deutscher Steuersünder nach dem Auftauchen von CDs mit entsprechenden Daten aus der Schweiz wird immer höher. Nach einer Schätzung der Deutschen Steuergewerkschaft gibt es deutschlandweit mittlerweile etwa 13.000 derartige Selbstanzeigen, mit denen die Betroffenen drohenden Strafen entgehen wollen.
Gewerkschaftschef Dieter Ondracek sagte der "Rheinischen Post", die Anzeigen dürften Mehreinnahmen von deutlich mehr als 1 Mrd. Euro in die Staatskassen spülen.
Die meisten Selbstanzeigen kämen von Bürgern aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. In der Pro-Kopf-Betrachtung liege auch die Hansestadt Hamburg weit vorn. Die Steuergewerkschaft kritisierte Pläne der Union, die Regeln bei Selbstanzeigen zu verschärfen. Wenn Forderungen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion umgesetzt würden, die Verzugszinsen für Steuersünder deutlich zu erhöhen, "wäre die Selbstanzeige nicht mehr attraktiv genug", warnte Ondracek.