Die Ratingagentur Moody's sieht die hohe Kreditwürdigkeit Deutschlands trotz steigender Haushaltsdefizite nicht akut in Gefahr. Das Land sei mit soliden Finanzen in die Rezession gestartet und nun gut aufgestellt, um sich den Herausforderungen der globalen Krise anzupassen, erklärte die Agentur am 10. September in London. Daher sollte das "AAA"-Rating Deutschlands intakt bleiben.
Ein Verlust der Top-Bonitätsnote würde bedeuten, dass Deutschland deutlich höhere Zinsen für seine Schulden zahlen muss. Einige Länder - wie etwa Irland - mussten wegen der Finanzkrise bereits eine deutlichere Verschlechterung ihrer Bonität hinnehmen. Moody's warnte jedoch gleichzeitig, dass die Krise Deutschland teuer zu stehen kommen werde und dass dabei die öffentlichen Haushalte die Hauptlast schultern müssten. Daher werde das staatliche Defizit bereits 2010 auf nahe 80 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen.
Die kürzlich in die Verfassung aufgenommene Schuldenbremse zur Begrenzung der zukünftigen Neuverschuldung bewertet Moody's als Beleg für das Bemühen der Politik, die öffentlichen Finanzen auf ein solides Fundament zu stellen. Deutschland sei zudem auf dem Wege, mit entsprechenden Reformen der Alterung und dem Schrumpfen der Bevölkerung zu begegnen.