Jubiläum: Was der Euro seit seiner Einführung vor 10 Jahren für Österreich gebracht hat
Die gemeinsame Währung sichert unseren Wohlstand und schützt die heimische Wirtschaft in Krisen vor globalen Schocks. Seit mehr als 10 Jahren ist die gemeinsame Währung ein Kernstück der europäischen Integration. Für die rund 330 Millionen Menschen der Eurozone ist die gemeinsame Währung tägliches Zahlungsmittel – jeder von ihnen trägt mit den Euroscheinen ein Stückchen europäische Identität in der Brieftasche. Und jeder von ihnen hat von der Einführung des Euro enorm profitiert: Durch den Wegfall des Wechselkursrisikos (innerhalb der Eurozone), durch den Wegfall von Währungsabsicherungs- und Umtauschkosten, durch geringere Zinsen sowie eine höhere Preisstabilität und Preistransparenz.
Der Euro in Österreich – eine Erfolgsstory
Nach Schätzungen des österreichischen Wirtschaftsforschungsinstituts WIFO wurden durch die Einführung der gemeinsamen Währung (in Verbindung mit dem bereits davor erfolgten EU-Beitritt) jährlich etwa 20.000 Arbeitsplätze und ein Wachstum von 0,9 Prozent pro Jahr zusätzlich geschaffen. Die Einführung der gemeinsamen Währung und der Wegfall kompetitiver Abwertungen haben die Planungssicherheit für Unternehmen, vor allem für Exporteure, deutlich verbessert und zusätzliche Impulse für den österreichischen Außenhandel gebracht.
Gemeinsame Geldpolitik sorgt für Stabilität
In der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich die gemeinsame Währung als wichtiger Stabilitätsanker erwiesen und auch Österreich vor Währungsspekulationen geschützt. Die gemeinsame Geldpolitik hat ein rasches und effizientes Krisenmanagement ermöglicht und sich als unverzichtbares Mittel für Stabilität gezeigt. Die Stabilität des Euro und der Wirtschaftslage des Euroraums sind insbesondere auch für Österreich von großer Bedeutung – etwa ein Drittel unseres Wirtschaftswachstums ist auf die gemeinsame Währung und den Binnenmarkt zurückzuführen.
Zudem ist der Euro während seiner mehr als 10-jährigen Existenz zu einem wichtigen Faktor im internationalen Finanzsystem geworden: Etwa 27 Prozent der Währungsreserven (bei einem Anteil von rund 20 Prozent am globalen Bruttoinlandsprodukt) werden zwischenzeitlich in Euro gehalten – Tendenz weiter steigend. Der Anteil des Euro bei internationalen Anleihen beträgt mittlerweile rund 30 Prozent. Die Inflationsrate betrug seit 1999 im Durchschnitt nur knapp 2 Prozent pro Jahr. Das ist ein Wert, der auch für „Hartwährungsstaaten“ wie Österreich deutlich unter jenem früherer Vergleichsperioden liegt. Österreich ist mit seinen Inflationsraten sogar meistens unter dem Durchschnitt der Eurozone gelegen. Der immer wieder aufkeimende „Teuro“-Mythos lässt sich somit durch Statistiken leicht widerlegen. Die gemeinsame stabilitätsorientierte Wirtschafts- und Geldpolitik der Europäischen Union hat zudem auch in Österreich zur Sicherstellung solider öffentlicher Finanzen beigetragen.
Österreichs Budgetpolitik als „Best Practice“
Dies spiegelt nicht zuletzt das im Jahr 2009 geänderte Budgetrecht. Seit damals werden in Österreich nämlich jeweils für vier Jahre im Vorhinein bindende Ausgabenobergrenzen für die großen Politikbereiche festgelegt. Diese neuen Regeln haben sich bereits in den ersten beiden Jahren ihrer Einführung bewährt und zu einer beträchtlichen Verringerung der Ausgaben geführt. Vor allem das Krisenjahr 2009 war ein harter Test für das neue Budgetrecht – doch es hat bestanden. Diese Kombination aus Budgetdisziplin und Flexibilität wurde von der Europäischen Union bereits als Best-Practice-Beispiel für nachhaltige Haushaltsplanung diskutiert und hervorgehoben.
Schuldenkrise ist keine Eurokrise
Derzeit wird die gemeinsame Wirtschafts- und Währungsunion durch die fehlende Budget- und Haushaltsdisziplin einiger Mitgliedsländer auf eine harte Probe gestellt. Weil einige Staaten der Eurozone ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, steckt die gesamte Union in einer Schuldenkrise.
Durch den gemeinsamen europäischen Wirtschaftsraum sowie die Währungsunion ist es von gesamteuropäischem Interesse, dass diese Länder ihre budgetären Herausforderungen bewältigen können. Hier geht es um die Stützung der gemeinsamen Währung und darum, erfolgreich eine Krise unseres Währungssystems zu verhindern. Wenn die betroffenen Länder ihre Staatsfinanzen nicht in Ordnung bringen, bekommen alle ein Problem. Denn die Folgen einer Zahlungsunfähigkeit dieser Länder wären für die gesamte Europäische Union und damit auch für unsere heimischen Unternehmen und die damit verbundenen Arbeitsplätze fatal. Die Entscheidung für diese Maßnahmen ist deshalb nicht nur notwendig, sondern im Interesse unserer Bevölkerung unumgänglich.
Das gemeinsame Ziel muss daher sein, den betroffenen Ländern zu helfen, anstatt sie in die Pleite zu schicken. Umgekehrt müssen sich diese Länder aber gleichzeitig zu umfassenden Strukturreformen verpflichten, um damit ihre öffentlichen Finanzen wieder auf eine solide Basis zu stellen und die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Volkswirtschaften nachhaltig zu verbessern.
Wichtig ist, das Vertrauen der Bevölkerung in unsere gemeinsame Währung wiederherzustellen und zu stärken. Denn die junge Währung Euro hat innerhalb sehr kurzer Zeit ihr Potenzial zur Erfolgsgeschichte bewiesen.
Weitere Informationen unter: www.bmf.gv.at/
(Advertorial)