Wifo-Studie

EU-Teilnahme brachte bis zu 1% Wachstumsbonus

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Seit 1989 jährliche Integrationseffekte von 0,5 bis 1 Prozent.

Mit einem klaren "Nein" beantwortet Wifo-Experte Fritz Breuss in einer aktuellen Studie die Frage, ob Österreich ohne EU und Euro besser gefahren wäre. Österreichs Wirtschaft hat seit der Ostöffnung im Jahr 1989 und den darauffolgenden weiteren Integrationsschritten in Europa jährlich von einer zusätzlichen Beschleunigung des Wirtschaftswachstum um 0,5 bis 1,0 Prozentpunkte profitiert, so das Ergebnis einer aktuellen Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts.

Die Ostöffnung hat sich demnach mit einem zusätzlichen jährlichen Wachstumsbonus von 0,2 Prozentpunkten, die EU-Mitgliedschaft und damit volle Teilnahme am Binnenmarkt mit 0,6 Prozentpunkten, die Teilnahme an der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) mit 0,4 Prozentpunkten und die EU-Erweiterungen ebenfalls mit 0,4 Prozentpunkten positiv niedergeschlagen, teilte das Wifo am Montag mit. Die Auswirkungen der Integration haben in der Regel über die Zeit abgenommen.

Plausibel seien diese Ergebnisse insofern, als auch der Wachstumsvorsprung vor Deutschland und der Schweiz in seiner Größenordnung ebenfalls den genannten Integrationseffekten entsprach, so das Wifo. "Dieser 'Wachstumsbonus' ist ohne die Integrationswirkungen der Teilnahme Österreichs an allen EU-Projekten schwierig bis gar nicht zu erklären", so Breuss.

Obwohl sich durch die Euro-Krise die EU-Skepsis vergrößert hat, wünschen sich nur 26 Prozent der Bevölkerung einen Austritt aus der EU, zitiert das Wifo aus einer aktuellen Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE). Zwei Drittel sind demnach für den Verbleib Österreichs in der EU. Die Zustimmung zur EU liegt im langfristigen Durchschnitt - von 1995 bis 2012 - stabil bei 71 Prozent und ist damit sogar größer als anlässlich der Volksabstimmung zum EU-Beitritt am 12. Juni 1994, als 66,6 Prozent den EU-Beitritt befürworteten. Nur 23 Prozent sind für einen Austritt.

Laut der ÖGfE-Umfrage glauben die österreichischen Großunternehmen mehrheitlich (59 Prozent), dass der EU-Binnenmarkt große Vorteile gebracht hat, 20 Prozent sehen geringe Vorteile. Unter den kleinen und mittleren Unternehmen sehen nur 17 Prozent große und 31 Prozent geringe Vorteile. Die Konsumenten sehen zu 25 Prozent große und zu 34 Prozent geringe Vorteile. Für die Arbeitskräfte scheint der Binnenmarkt zu nur 16 Prozent große, aber zu 31 Prozent geringe Vorteile zu haben.

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