EU verlängert Frist für Verkauf von ABN-Teilen erneut

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Holland bekommt weitere 24 h, um den Verkauf von Teilen ihrer verstaatlichen Großbanken ABN Amro und Fortis sicherzustellen.

"Im Lichte der ermutigenden Entwicklungen hat die EU-Kommission die Frist für die Trennung vom Corporate-Banking-Geschäft von Fortis bis zum 20.10. verlängert", teilte die EU mit. Kurz zuvor hatte das Finanzministerium in Den Haag seinen Vorschlag bei der Kommission eingereicht.

Die Zeit solle dazu genutzt werden, eine vorläufige Vereinbarung zum Verkauf der Mittelstandsbank Hollandsche Bank Unie (HBU) und anderer Geschäftsteile zu schließen. Darüber hinaus bekämen die Niederlande nur Zeit, das Geschäft mit bindenden Verträgen unter Dach und Fach zu bringen.

Über die ABN-Amro-Tochter HBU wird seit mehr als 1 Jahr mit der Deutschen Bank verhandelt. Nach Ansicht von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes führt an der Frankfurter Großbank als Käufer auch kein Weg vorbei. Die von ihr gesetzte Frist - inzwischen die fünfte - lief am Montag (19.10.) um Mitternacht ab.

Der Verkauf von Unternehmensteilen ist eine Auflage für die von der Regierung geplante Fusion der verstaatlichten Institute ABN Amro und Fortis Bank Nederland. Sie sollen frühestens 2011 wieder an die Börse gebracht werden. Kroes sieht mit dem Verkauf der HBU an die Deutsche Bank die besten Chancen, den Wettbewerb auf dem niederländischen Geschäftskundenmarkt zu sichern.

Die Verhandlungen mit der Deutschen Bank waren im September eigentlich geplatzt. Sie hatte immer wieder neue Bedingungen moniert. Vereinbart hatte die Bank die Übernahme vor mehr als einem Jahr noch mit dem belgischen Finanzkonzern Fortis, der in der Finanzkrise auseinandergebrochen war. Das Frankfurter Institut sollte damals 700 Mio. Euro für die Bankgeschäfte mit gut 1.000 Mitarbeitern und 35.000 Firmenkunden zahlen, 300 Mio. Euro weniger als den Buchwert.

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