Frühhandel

Europas Leitbörsen einheitlich im Minus

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Überraschend positive Stimmung deutscher Industrie stützt.

Die europäischen Leitbörsen setzen ihre Schwächephase am Freitagvormittag fort. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.00 Uhr mit minus 0,37 Prozent oder 12,27 Punkte bei 3.341,21 Einheiten. Der DAX in Frankfurt fiel 0,40 Prozent oder 42,15 Zähler auf 10.390,04 Punkte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit minus 0,44 Prozent oder 27,84 auf 6.340,05 Punkte.

Geschürt wurden die Sorgen um die Weltwirtschaft zur Eröffnung durch enttäuschende Daten zur Stimmung in der chinesischen Industrie, die im August auf den tiefsten Stand seit März 2009 fiel. Probleme bereiten der chinesischen Industrie neben steigenden Lohnkosten auch die schwächelnde Nachfrage aus dem Ausland nach chinesischen Waren.

Die Vorgaben der Börsen in Übersee sind entsprechend negativ: An den asiatischen Aktienmärkten ging es nach unten, besonders deutlich in China. Der Nikkei-225-Index in Tokio verlor ebenfalls knapp 3 Prozent.

Auf Wochensicht deutet sich damit beim Euro-Stoxx-50 ein Abschlag von mehr als 5 Prozent an. Für den DAX könnten es ein Minus von über 7 Prozent werden. Dies wäre der höchste prozentuale Verlust seit August 2011, der als einer der schwächsten Monate seit Gründung des Börsenbarometers im Jahr 1988 gilt. Auch vor vier Jahren hatten Konjunktursorgen die Märkte erschüttert.

Auftrieb verlieh den europäischen Aktienmärkten jedoch, dass die Stimmung in der deutschen Industrie im August überraschend positiv war. Auch jene in der gesamten Eurozone fiel etwas besser als erwartet aus, was die deutlichen Eröffnungsverluste stark eingrenzte.

Auf Unternehmensseite rückten Pharmakonzerne in den Blick der Anleger. Novartis verstärkt sein Geschäft mit Multiple-Sklerose-Medikamenten mit einer Milliarden-Transaktion. Das Schweizer Unternehmen erwirbt vom britischen Konkurrenten GlaxoSmithKline (GSK) den in Entwicklung befindlichen Wirkstoff Ofatumumab. Die Novartis-Titel fielen 1,38 Prozent und die GlaxoSmithKline-Papiere gaben 0,73 Prozent ab.

Daneben dürfte eine Verkaufsempfehlung der Analysten von Goldman Sachs bei den Aktien der Lufthansa für zusätzlichen Abgabedruck gesorgt haben. Die Papiere sackten 2,61 Prozent ab.

Bei SAP indes könnten sich die Verluste in Grenzen halten, da der US-Wettbewerber Salesforce Händlern zufolge mit seinen Geschäftszahlen positiv überrascht und zum dritten Mal im laufenden Jahr seine Prognose angehoben hat. Die SAP-Aktien schwächten sich dennoch um 0,81 Prozent ab.

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