Unternehmensergebnisse weiter im Fokus, Indizes drehten ins Minus.
Die Leitbörsen in Europa haben am Donnerstag nach einem freundlichen Start im frühen Geschäft einheitlich ins Minus gedreht. Damit konnten die freundlichen Vorgaben aus Übersee sowie die starken Daten zur chinesischen Industrieproduktion nur während der ersten Handelsminuten stützen.
Um 10.35 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 6.703,43 Punkten, das entspricht einem Minus von 16,41 Einheiten oder 0,24 % . In London verlor der FT-SE-100 13,2 Einheiten oder 0,23 % auf 5.803,72 Zähler.
Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 ermäßigte sich um 17,77 Einheiten oder 0,62 % auf 2.828,16 Punkte.
Die Blicke der Anleger dürften sich heute nach Seoul richten, wo die Staats- und Regierungschefs im Zuge des G20-Gipfels unter anderem die Wechselkurse sowie die Regulierung von Banken diskutieren. Nach wie vor bestimmen aber Quartalsergebnisse vornehmlich das Geschehen an den europäischen Aktienmärkten.
In Madrid standen Repsol mit besser als erwarteter Zahlen zum dritten Quartal im Fokus. Der spanische Ölkonzern hatte dank höherer Preise für Öl und Gas sowie des wieder stärkeren Dollars den Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten um fast 70 % auf 502 Millionen Euro steigern können und damit die Analystenerwartungen übertroffen. Ungeachtet dessen büßten die Papiere im frühen Geschäft 0,63 % auf 19,63 Euro ein. Auch Telefonica rückten mit Zahlen in den Blickpunkt des Anlegerinteresses. Dank guter Geschäfte in Lateinamerika hatte die spanische Telekomgesellschaft Umsatz und Gewinn in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres zwar steigern können, blieb aber dennoch hinter den Markterwartungen zurück. Telefonica-Papiere reagierten mit einem Abschlag von 1,31 % auf 18,06 Euro.
In London legte mit der BT Group eine weitere Telefongesellschaft Zahlen vor. Sowohl beim Umsatz als auch beim bereinigten Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) konnten im zweiten Quartal die Markterwartungen leicht übertroffen werden. Zudem wurde die Jahresprognose angehoben. Infolgedessen gewannen BT Group im frühen Geschäft 3,76 % auf 165,4 Euro.
Ebenfalls zulegen konnten Siemens, die mit in allen Geschäftsbereichen besser als erwarteten Quartalsergebnissen im Fokus standen. Zudem soll die Dividende von zuletzt 1,60 Euro im vergangenen Jahr auf nun 2,70 Euro pro Aktie angehoben werden, teilte der Konzern mit. Mit einem Kursplus von 2,59 % auf 85,31 Euro konnten sich Siemens-Titel an der Spitze sowohl des Euro-Stoxx-50 als auch des deutschen Leitindex DAX positionieren.
Enttäuscht reagierten die Marktteilnehmer indes auf die RWE-Zahlen. Zwar konnte der deutsche Energieversorger Umsatz und Nettogewinn bis Ende September steigern. Der Ausblick für das laufende Jahr wurde aber lediglich bestätigt und nicht - wie im Vorfeld erhofft - angehoben. Zudem rechnet der Konzern in den kommenden Jahren wegen der neuen Brennelementesteuer mit jährlichen Belastungen von 600 bis 700 Millionen Euro beim operativen Ergebnis. RWE-Papiere verbilligten sich im frühen Geschäft um 1,67 % auf 50,15 Euro.