Großbanken weiter gegen Zahlungsverkehr-Clearing

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Die österreichischen Großbanken dürften die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) bei ihrem neuerlichen Anlauf für eine Allianz im Zahlungsverkehr über eine Clearingstelle abermals abblitzen lassen. Dies verlautete aus Bankenkreisen in Alpbach.

Fünf Jahre zuvor war die OeNB mit einem ersten Vorstoß schon einmal gescheitert, obwohl von den wichtigsten Marktteilnehmern damals schon die Absichtserklärungen unterschrieben waren.

Waren es 2004 die Kosten, die mit Parallelstrukturen und inkompatiblen Banken-EDV-Systemen verbunden sind, so argumentierte OeNB-Vizegouverneur Wolfgang Duchatczek als Initiator in der OeNB im neuen Anlauf nun mit der größeren Krisen- und Ausfallsicherheit eines nationalen Clearinghauses.

Nun hat die Notenbank die neuen Vertragsentwürfe für Absichtserklärungen (Letters of Intent) an die Banken verschickt. Mit "unannehmbaren" Inhalten, wie ein Banker sagte. Zum einen sei die Lösung teurer als die bisherigen Systeme (die dann ja auch abgeschrieben werden müssten), zum anderen verlange die Notenbank, dass die Banken ihre Korrespondenzbanksysteme "zudrehen" müssten, um die neue OeNB-initiierte Plattform zu nutzen.

Und schließlich fühlten sich die Banker in der geplanten Gemeinschaftsfirma in den Kontrollorganen unterrepräsentiert, dazu kämen insgesamt eingeschränkte Mitspracherechte der Kreditwirtschaft.

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