OeNB-Chef Nowotny

Haushalt "für uns" in Ordnung halten

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Nicht für Ratingagenturen, sondern "für uns" Haushalt in Ordnung halten.

Das Anfang dieser Woche von den Euro-Finanzministern geschnürte nächste Griechenland-Hilfspaket im Umfang von 130 Mrd. Euro wird nach Ansicht von OeNB-Gouverneur EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny positive Effekte haben, dennoch seien noch eine Reihe von Bedingungen zu erfüllen, und es müsse dem Land auch eine Wachstumsperspektive eröffnet werden.

Griechenland sei in einer sehr ernsten, sehr schwierigen Situation, in der es keine Gewissheit, aber eine Chance gebe, aus der Problemlage wieder herauszukommen, sagte Nowotny am Freitag im Klub der Wirtschaftspublizisten in Wien.

Nowotny: Sparpaket "sinnvoll", aber Teufel steckt in Durchsetzbarkeit

Das jüngste Sparpaket der österreichischen Regierung bezeichnete der Notenbankchef als "sinnvoll", auch hier stecke der Teufel aber nicht nur im Detail, sondern auch in der Durchsetzbarkeit.

"Wir müssen alles machen, unseren Haushalt in Ordnung zu halten. Wir machen das für uns selbst, nicht für eine Rating-Agentur." Eine Rating-Bestnote könne leider sehr rasch verloren gehen, werde aber nur schwer und langsam zurückzugewinnen sein, meinte Nowotny auf die Frage, ob seiner Meinung nach das Sparpaket für das Wiedererlangen der "AAA"-Bewertung durch Standard & Poor's (S&P) ausreiche.

Nach dem nächsten 3-Jahres-Tender der EZB kommende Woche (29.2.) sehe er persönlich einmal keinen weiteren Bedarf für eine solche Maßnahme. Grundsätzlich gebe es aber keine Vorab-Festlegungen durch die Euro-Hüter, erinnerte Nowotny. Die EZB habe in der Vergangenheit "doch sehr deutliche Maßnahmen" gesetzt, und nach dem nächsten langfristigen Tender "sollten wir einmal weiter beobachten".

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