Hypo Real Estate hat weiteren Kapitalbedarf

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Der krisengeschüttelte Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate hat seine Abhängigkeit von weiteren Kapitalspritzen betont. "Wir gehen nicht davon aus, dass wir vor 2012 wieder in die Gewinnzone zurückkehren können. Deshalb braucht die Gesellschaft weitere Kapitalunterstützung", sagte HRE-Chef Axel Wieandt auf der Hauptversammlung der weitgehend verstaatlichten Bank.

Die Höhe des zusätzlichen Kapitalbedarfs sei allerdings noch nicht abzuschätzen. Sie hänge von verschiedenen Faktoren ab wie einer Einigung mit dem Bankenstützungsfonds SoFFin über die angestrebte Eigenkapitalquote, EU-Vorgaben, die Entwicklung des Immobilienfinanzierungsgeschäfts und dem Abbau des eigenen Portfolios mit riskanten Krediten und Wertpapieren.

Der SoFFin hatte im Juni per Kapitalerhöhung 3 Mrd. Euro frisches Geld in die HRE gesteckt und im Gegenzug seinen Anteil auf 90 Prozent aufgestockt. Im Herbst will der Bund die verbleibenden Aktionäre aus der Bank drängen.

Die HRE werde weiterhin am Tropf des Staates hängen, machte Wieandt klar. Sein Haus werde "auf absehbare Zeit von der Verfügbarkeit entsprechender Liquiditätshilfen abhängig sein". Der Bund hält die Bank bisher mit rund 100 Mrd. Euro Haftungen künstlich am Leben.

Der scheidende Aufsichtsratschef Michael Endres erklärte, die Überprüfung der Geschäfte des früheren Vorstands habe inzwischen "deutliche Hinweise auf Pflichtverletzungen ergeben". Die Prüfung sei allerdings noch nicht abgeschlossen. Auch der jetzige Vorstand will eine Sonderprüfung von Vorstandshandlungen, die die HRE in die Krise stürzten, von der Hauptversammlung anstoßen lassen. Zudem werde bereits die mögliche Verantwortung des früheren Aufsichtsrats ermittelt, sagte Vorstandschef Wielandt.

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