Icesave-Referendum

Isländer wollen nicht für Pleitebank zahlen

Teilen

"Schock" nicht nur für Regierung, sondern auch für das Parlament.

Die Isländer haben in einem Volksentscheid Entschädigungszahlungen für Kunden der bankrotten Icesave-Bank eine deutliche Absage erteilt. Wie der Sender RUV in der Nacht auf Sonntag berichtete, stimmten nach Auszählung von 70 Prozent der Wahlzettel 57,7 Prozent gegen und nur 42,3 Prozent für eine von der Regierung ausgehandelte Vereinbarung zur Schuldentilgung in Höhe von 3,9 Milliarden Euro an die Niederlande und Großbritannien. Das endgültige Ergebnis des Referendums wurde für Sonntagvormittag erwartet. 230.000 Wahlberechtigte waren am Samstag in dem nordeuropäischen Inselstaat zur Stimmabgabe aufgerufen. Die isländische Regierungschefin Johanna Sigurdardottir äußerte sich enttäuscht über die neuerliche Ablehnung der Vereinbarung.

Sigurdardottir sprach von einem "Schock" nicht nur für die Regierung, sondern auch für das Parlament. Dessen Abgeordnete hatten der Vereinbarung zu 70 Prozent zugestimmt. Doch Staatspräsident Olafur Grimsson hatte im Februar eine Ratifizierung abgelehnt und stattdessen zum zweiten Mal eine Volksabstimmung angesetzt.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.