Kapitalflucht

IWF warnt: Euro droht 
Kollaps

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665 Milliarden privates Geld aus Europa abgezogen.

„Es droht eine böse Abwärtsspirale“, warnte José Viñals, Chef der IWF-Kapitalmarktabteilung, bei der IWF-Jahrestagung in Tokio: „Massive Kapitalflucht aus den Krisenstaaten ist Gift für das System“, schreibt er im neuen Finanzstabilitätsbericht des IWF, der Mittwoch vorgestellt wurde.

  • Allein aus Spanien haben private Investoren fast 300 Milliarden abgezogen.
  • Aus Italien wurden 235 Mrd. Euro transferiert.
  • Die Griechen überwiesen rund 130 Milliarden ins Ausland. Das Geld floss größtenteils in vermeintlich sichere Häfen, wie die USA, und nach Asien.

Zusätzlich werden Kredite in den EU-Randstaaten immer teurer, während sie in Ländern wie Deutschland billiger werden: „Die Fliehkräfte unterhöhlen das Fundament der Währungsunion“, mahnt der IWF. „Das reine Durchwursteln in der Eurozone erhöht aber die Kosten der Krise.“

Rand des Zusammenbruchs
Der IWF fordert deshalb noch entschlossenere Schritte in Richtung Banken- und Fiskalunion. Das zögerliche Handeln „führt die globalen Finanzmärkte an den Rand des Zusammenbruchs, gefährdet das globale Wachstum“.

Im schlimmsten Fall müssten die Großbanken der Eurozone ihre Bilanzen zwischen 2,2 und 3,5 Billionen Euro verkürzen, eine gigantische Summe. Die Kreditvergabe in den Krisenländern könnte bis Ende 2013 um 18 % sinken und dort zum Konjunkturkollaps führen.

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