KA Finanz zahlte netto 116 Mio. für Staatshaftung

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Die Ende 2009 aus der Kommunalkredit hervorgegangene und von dieser unabhängige KA Finanz AG (KF), in der alle nicht strategischen Teile - das Wertpapier- und CDS-Portfolio sowie die Zypern-Tochter - verblieben sind, weist für 2009 nach IFRS einen vorläufigen Gewinn von 435 Mio. Euro nach einem Verlust von 1,45 Mrd. Euro im Jahr davor aus.

Nach UGB wurde ein vorläufiger Verlust von 267 (2008: -329,4) Mio. Euro verzeichnet. Die Republik hat an Haftungsentgelten für Bürgschaften und Garantien netto 116 Mio. Euro erhalten. Kuponzahlungen auf Partizipationskapital mussten nicht geleistet werden, da diese gewinnabhängig sind. Vorstandsvorsitzender Alois Steinbichler zeigte sich im Bilanzgespräch über den aktuellen Status des Instituts "positiv gestimmt" und zuversichtlich, Werterhöhungspotenzial nutzen und die Belastungen für die öffentliche Hand minimieren zu können.

Der Differenzbetrag beim Jahresergebnis von rund 700 Mio. Euro ergibt sich aus den unterschiedlichen Auswirkungen der Spaltung auf die beiden Rechnungslegungsstandards, so Steinbichler. Während laut UGB die Spaltung mit Jahresmitte umzusetzen ist, zählt für IFRS der Tag der Spaltungsdurchführung per 28. November. Weiters wurde nach UGB das Bewertungsergebnis des CDS-Portfolios nicht angesetzt, und es wurden UGB-Risikovorsorgen von 165 Mio. Euro nach IFRS nicht gebildet.

Das Haftungsvolumen der Republik wurde um rund 208 Mio. Euro auf 1,0 Mrd. Euro reduziert, alte Bürgschaften wurden durch einen Besserungsschein ersetzt. Aus dem vorzeitigen Rückkauf und der Tilgung von eigenen Emissionen ergab sich ein positiver Effekt von 106 Mio. Euro.

Das außerbilanziell geführte Credit-Default-Swaps-Portfolio wurde von 12,1 auf 10,1 Mrd. Euro abgebaut. Das CDS-Bewertungsergebnis verbesserte sich auf -601,4 (-1.147) Mio. Euro. Aus dem Abbau von 1,6 Mrd. Euro wurde ein Verlust von 106,3 Mio. Euro realisiert. 300 Mio. Euro wurden zusätzlich abgesichert. Zu Jahresbeginn konnten Drohverluste von 182 Mio. Euro abgewendet werden, so Steinbichler.

Fusion mit Zypern-Tochter auf Herbst verschoben

Die Bilanzsumme betrug inklusive Zypern-Tocher per Jahresende 21,4 Mrd. Euro. Mit einer Eigenmittelquote von 14,3 Prozent und einer Kernkapitalquote von 7,2 Prozent sieht Steinbichler keine zusätzlichen Finanzierungsbedarf. Die geplante Fusion der Zypern-Tochter mit der Muttergesellschaft verzögert sich um ein Quartal und soll im Herbst beendet sein. Im September will Steinbichler die Zypern-Lizenz zurückgeben.

Die Bonität des Wertpapierportfolios von 12,2 Mrd. Euro liegt mit rund 38 Prozent im AAA/AA-Bereich und zu 96 Prozent im Investment-Grade-Bereich. Die Bonität des CDS-Portfolios von 10,1 Mrd. Euro liegt zu drei Viertel im AAA/AA-Bereich und zu 97 Prozent im Investment-Grade-Bereich. Per Jahresende waren 6,1 Mrd. Euro staatsgarantierte Anleihen aushaftend. Das Griechenland-Portfolio bezifferte Steinbichler mit einem höheren dreistelligen Millionen-Betrag.

Heuer werden 1,2 Mrd. Euro Darlehen und Wertpapiere abreifen. Einen darüber hinausgehenden Abbau von Aktiva macht Steinbichler von den Entwicklungen auf den Finanzmärkten abhängig. Abgesehen von der Bedienung der Haftungsentgelte sei in absehbarer Zukunft mit keinen Jahresüberschüssen zu rechnen, also auch nicht mit Ausschüttungen auf Ergänzungs- und Partizipationskapital.

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