Mehr als ein Jahr nach ihrem Zusammenbruch kommt die Abwicklung der US-Investmentbank Lehman in Europa einen großen Schritt voran. Ehemalige Kunden der europäischen Tochter Lehman Brothers International (LBIE) stimmten einer Schadensregelung zu, unter der bis März eingefrorene Anlagen im Umfang von 11 Mrd. Dollar (7,62 Mrd. Euro) freigegeben werden können. Entschädigung erhalten Banken, Hedgefonds, Unternehmen und andere institutionelle Kunden von Lehman Brothers.
"Die Vereinbarung schafft die Basis dafür, dass die Ansprüche der Kunden grundsätzlich beglichen werden können und sie Vermögenswerte zurückhalten", erklärte die Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC), die das in London ansässige Europageschäft der Bank abwickelt. 90 Prozent der betroffenen Anleger mussten den Modalitäten bis zum 29. Dezember zustimmen, damit die Auszahlungen beginnen können.
Als Lehman im September 2008 pleiteging, verwaltete LBIE rund 32 Mrd. Dollar. Davon wurden inzwischen 13,3 Mrd. Dollar zurückerstattet. Der Rest blieb wegen der laufenden Konkursverfahren für die verschiedenen Unternehmen unter dem Dach der US-Mutter Lehman Brothers Holdings eingefroren.