Neue Bank für Süditalien gegründet

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Die italienische Regierung hat Grünes Licht für die Gründung einer Bank für Süditalien gegeben.

"Banca del Mezzogiorno" wird das Kreditinstitut heißen, an dem sich unter anderem die italienische Post und private Unternehmen beteiligen sollen. "Der Staat wird in der Banca del Mezzogiorno keine Rolle spielen. Er wird die Bank zwar fördern, sie wird aber dann selbstständig weiterarbeiten", erklärte der italienische Wirtschaftsminister Giulio Tremonti.

Die Bank soll vor allem süditalienische KMU unterstützen. Sie soll Staatspapiere mit Zinssätze bis zu 5 % emittieren können und das gesammelte Kapital soll Projekten zur Wirtschaftsförderung des Südens dienen, erklärte der Minister.

"In der Bank für Süditalien wird man keine Großfinanz betreiben, sondern vor allem Kleinunternehmen unterstützen, die sich erweitern wollen. Süditalien hat keine eigene Bank mehr, es gab welche, sie wurden aber von größeren Bankengruppen übernommen. Süditalien ist die einzige Region Europas ohne eine eigene Bank und das ist ein offenkundiger Unterschied zwischen Süditalien und dem Rest Europas. Wir wollen diese Lücke füllen", meinte Tremonti.

Der Gesetzesentwurf zur Gründung der neuen Bank muss jetzt vom römischen Parlament verabschiedet werden. Tremonti äußerte die Hoffnung, dass beide Parlamentskammern zügig den Entwurf absegnen werden. Mit der "Banca del Mezzogiorno" gibt Regierungschef Berlusconi dem Druck der süditalienischen Parlamentarier nach. Diese hatten sich in den vergangenen Monaten wiederholt über unzulängliche Maßnahmen seitens der Regierung zur Förderung der süditalienischen Wirtschaft beschwert.

Das interministerielle Komitee zur Wirtschaftsplanung (CIPE) hat daraufhin 4,3 Mio. Euro für Sizilien locker gemacht. Das Geld stammt aus einem Fonds zur Förderung von Italiens wirtschaftlich rückständigen Gebieten. 43 % des Geldes sollen großen Infrastrukturprojekten dienen, die die Wirtschaft auf der von der Krise stark betroffenen Insel wieder in Schwung bringt.

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