In Wien und der Steiermark gibt es derzeit die Stellen.
Mitten in der Wirtschaftskrise explodierte vor einem Jahr die Zahl der Arbeitslosen, Tausende zitterten um ihre Jobs – jetzt hat der Jobmarkt das Comeback geschafft: Wie das Arbeitsministerium gestern mitteilte, ging die Arbeitslosigkeit in Österreich im Oktober 2010 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,9 Prozent zurück!
Einige Bundesländer schnitten sogar noch einmal deutlich besser ab: In Vorarlberg gibt es 19,7 % weniger Arbeitslose, in der Steiermark 16,5 %, in Oberösterreich 15,1 % (siehe Grafik).
Nur in Wien gab es im Oktober einen leichten Anstieg (+0,4 %) bei der Arbeitslosigkeit auf 70.731.
Arbeitslose in Österreich
Männer profitieren am Arbeitsmarkt am meisten
Gerade dort, wo es vor einem Jahr die meisten Entlassungen gab, spürt man jetzt eine deutliche Entlastung. Besonders in der Metall- und Elektrobranche gibt es derzeit um 26,8 Prozent weniger Arbeitssuchende als vor einem Jahr, in der Baubranche gibt es einen Rückgang von 10,7 Prozent, bei höheren technischen Berufen um 9,8 Prozent.
„Wir erkennen hier einen Spiegel der Vergangenheit: Jene Branchen, die durch die Krise besonders betroffenen waren, können nun bei einer günstigen Konjunkturlage wieder aufholen“, erklärt Wirtschaftsforscher Ulrich Schuh vom Institut für Höhere Studien im Gespräch mit ÖSTERREICH.
Auffällig auch: Der Rückgang bei Männern fällt deutlicher aus (–11,4 %) als bei Frauen (–3,8 %). Der Hintergrund: Berufe mit hohem Männeranteil (zum Beispiel in der Industrie) wurden von der Wirtschaftskrise heftiger getroffen als Jobs mit hohem Frauenanteil.
Auch Zahl der offenen Stellen steigt wieder an
Erfreulich: Im EU-Vergleich liegt Österreich bei der Arbeitslosigkeit im Spitzenfeld – nur die Niederlande sind noch vor uns. (siehe Grafik unten). Ebenfalls positiv: Die heimischen Unternehmen suchen wieder neue Mitarbeiter!
Arbeitslosigkeit im EU-Vergleich
Im Oktober gab es insgesamt 32.915 offene Stellen in ganz Österreich – ein Plus von 18,5 Prozent. Und auch für Jugendliche gibt es derzeit um 15,8 Prozent mehr freie Lehrstellen (insgesamt sind es 4.097).
Offene Stellen in Österreich
Experte Schuh warnt allerdings vor zu viel verfrühter Euphorie: „In den kommenden Monaten wird die Lage auf dem Arbeitsmarkt nicht immer nur steil bergauf gehen.“ Vorsicht sei trotz guter Daten auch weiterhin geboten. Dana Müllejans