OeKB Versicherung warnt China-Exporteure

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Der Kreditversicherer hat heimische Exporteure auf die Gefahr von neuen Blasen in China hingewiesen. Die Banken hätten zur Ankurbelung der Inlandsnachfrage vermehrt zu günstige Kredite vergeben. Karolina Offterdinger, Vorstand der OeKB Versicherung, wies zudem auf den Trend zur offenen Rechnung hin. Dennoch sieht das Unternehmen "intakte Chancen" für China-Exporteure.

In der Vergangenheit seien Exportgeschäfte nach China meist mit Akkreditiven abgesichert worden. "Aus dem Kontakt mit unseren Kunden wissen wir, dass China-Exporte heute vielfach auf offene Rechnung durchgeführt werden müssen. Die daraus resultierende Unsicherheit für Exporteure ruft uns als Kreditversicherer auf den Plan", so Offterdinger.

Aufgrund dieser Situation verzeichne die OeKB Versicherung mehr Anfragen von China-Exporteuren. Derzeit hat das Unternehmen rund 300 Exportverträge nach China versichert.

Die Wende hin zur offenen Rechnung führt Offterdinger unter anderem darauf zurück, dass chinesische Käufer mit wachsender Marktposition verhandlungsstärker werden. Die Bereitschaft, teure Akkreditive zu eröffnen, sinke. Durch Chinas Geldpolitik hätten die Darlehen in den ersten drei Quartalen 2009 um fast ein Drittel zugenommen. Die Börse und die Immobilienpreise hätten zu neuen Höhenflügen angesetzt.

"Die Gefahr eines Anstiegs fauler Kredite im Finanzsektor, neuer Blasen, vor allem am Immobilienmarkt, und einer stark steigenden Inflation wird zunehmend ernster", so die OeKB Versicherung. Die chinesische Zentralbank und die Bankenaufsicht hätten daher schon signalisiert, die Kreditvergabe wieder stärker kontrollieren zu wollen.

Dank des staatlichen, 460 Mrd. Euro schweren Konjunkturprogramms, der expansiven Geldpolitik und der niedrigen Zinsen rechne China für 2009 mit einem Wirtschaftswachstum von mindestens 8 %.

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