Versandhändler

Otto findet im Onlinehandel zu Wachstum

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Verkaufserlöse sollen heuer "annähernd zweistellig" zulegen

Der deutsche Versand- und Onlinehändler Otto fährt die Früchte seines Umbaus ein und wächst wieder stärker. Die Einzelgesellschaft Otto des weltumspannenden Konzerns werde den Umsatz im laufenden Geschäftsjahr "annähernd zweistellig" steigern und die eigenen Erwartungen damit deutlich übertreffen, kündigte Konzernvorstand Alexander Birken am Donnerstag in Hamburg an.

Ursprünglich hatte sich das Management ein Wachstum im einstelligen Prozentbereich vorgenommen. Zugleich klettere die Rendite und werde in diesem Jahr wahrscheinlich am oberen Rand des Zielkorridors von drei bis fünf Prozent liegen, prognostizierte Birken.

Bei einem guten Verlauf des Weihnachtsgeschäfts sei sogar ein noch höheres Umsatzwachstum möglich, fügte der Manager hinzu, der in dem weltumspannenden Konzern für das stationäre Ladengeschäft, den Internet-Handel und das klassische Kataloggeschäft zuständig ist. Im Ende Februar abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/2013 hatte die Otto-Kerngesellschaft den Umsatz wegen des laufenden Umbaus lediglich um zwei Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gesteigert.

Das Hamburger Familienunternehmen mit einem Gesamtumsatz von zuletzt knapp 12 Mrd. Euro investierte einen dreistelligen Millionenbetrag in neuen Technologien und Werbung, um gegen die immer stärkere Onlinekonkurrenz von Amazon und Zalando zu bestehen. Dabei wurde auch Personal abgebaut. Der Internetanteil am Geschäft liege inzwischen deutlich über 80 Prozent, sagte Birken. Das klassische Kataloggeschäft hat in den vergangenen Jahren dagegen immer weiter an Bedeutung verloren, verzichten will Otto darauf aber nicht.

Birken kündigte an, den Handel mit Möbeln über das Internet auszubauen. Damit soll neben Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik ein weiteres Standbein geschaffen werden, um das durch Retouren belastete Geschäft mit Modeartikeln abzufedern. Jeder zweite online gekaufte Modeartikel wird wieder zurückgeschickt, weil er nicht passt oder den Kunden doch nicht gefällt. Die Kosten dafür trägt Otto und will dies auch nicht ändern, falls die EU den Handelsunternehmen im nächsten Jahr erlaubt, die Kunden dafür stärker zur Kasse zu bitten.
 

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