Transparency-Bericht

Korruption in Österreich auf dem Vormarsch

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Wir liegen derzeit auf Platz 25 weltweit. Vor einem Jahr noch auf Platz 16.

Österreich liegt mit 69 Punkten auf Rang 25 und damit gleichauf mit Irland. Österreich befindet sich aber hinter den USA mit 73 und Frankreich mit 71 Punkten, aber auch Chile und Uruguay (72 Punkte) - eine deutliche Verschlechterung gegenüber 2011: Da landeten wir noch auf Platz 16. Deutschland kommt mit 79 Punkten weltweit derzeit auf Platz 13.

Das Ranking: Platz 1 bis 88:

Korruption in Österreich auf dem Vormarsch
© Transparency International

(c) Transparency International

Dänen sind am unbestechlichsten
Am unbestechlichsten weltweit sind dem Index zufolge Mitarbeiter im öffentlichen Sektor in Dänemark, Finnland und Neuseeland. Alle drei Staaten landeten mit 90 Punkten an der Spitze der Liste. Die Schlusslichter sind Afghanistan, Nordkorea und Somalia, die es nur auf acht Punkte schaffen.

Das Ranking: Platz 88 bis 174:

Korruption in Österreich auf dem Vormarsch
© Transparency International

(c) Transparency International

Am korruptesten ist Griechenland
In keinem Land Europas ist die Korruption nach Einschätzung von Transparency International so verbreitet wie in Griechenland. Mit nur 36 von 100 möglichen Punkten bildet das hochverschuldete Land laut dem am Mittwoch veröffentlichten Korruptionsindex für das Jahr 2012 das Schlusslicht in Europa.

Transparency International forderte die europäischen Staaten auf, das Problem der Bestechlichkeit in der Verwaltung anzugehen, um die Finanzkrise zu lösen. Griechenland teilt sich mit Ländern wie Kolumbien oder Dschibuti den 94. von insgesamt 174 Plätzen und ist das am schlechtesten bewertete EU-Land. Italien kam mit 42 Punkten auf Platz 72 weltweit bzw. in Europa auf den drittletzten Platz. Italien war damit in puncto Korruptionsbekämpfung auf dem gleichen Stand wie Bosnien-Herzegowina.

Krisenländer Spanien und Portugal im Mittelfeld
Die ebenfalls krisengebeutelten Staaten Spanien und Portugal schaffen es ins Mittelfeld, gefolgt von mittel-osteuropäischen Staaten. Spanien belegt mit 65 Punkten Platz 30, Portugal liegt mit 63 Punkten auf Rang 33. Bulgarien und Montenegro nehmen europaweit den zweitschlechtesten Rang ein, weltweit den 41. Platz.

Auch nach dem Arabischen Frühling ist Korruption der Untersuchung zufolge in der Region weiter ein Problem. So erhielt Ägypten nur 32 Punkte für seine Korruptionsbekämpfung und belegte damit den 118. Platz. Tunesien landete mit 41 Punkten auf Platz 75, der Jemen mit 23 Punkten auf Rang 156.

"Die Regierungen müssen Anti-Korruptions-Maßnahmen bei allen staatlichen Entscheidungsprozessen einbeziehen", forderte die Vorsitzende von Transparency International, Huguette Labelle. Besonders wichtig seien bessere Regeln für Lobby-Arbeit und Parteienfinanzierung sowie die Offenlegung staatlicher Ausgaben und Auftragsvergaben. Der diesjährige Index zeige, dass "Gesellschaften weiter einen hohen Preis für Korruption bezahlen", kritisierte Labelle.

Verwaltung wird beurteilt
Der Index ermittelt, wie korrupt die öffentliche Verwaltung in einem Land ist. Er gründet auf Studien und Einschätzungen renommierter unabhängiger Institute. Fallzahlen von Bestechlichkeit in öffentlichen Ämtern dagegen lassen nach Angaben von Transparency International keine eindeutige Bewertung zu. Sie belegten lediglich, wie effektiv die Staatsanwaltschaft, die Gerichte oder die Medien eines bestimmten Landes bei der Aufdeckung von Korruption sind.

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