UK-Finanzminister fordert "Testament" für Banken

Teilen

Großbritanniens Finanzminister Alistair Darling will die Banken dazu verpflichten, eine Art Testament für künftige Krisen zu verfassen. Das soll es den Aufsichtsbehörden erleichtern, in Not geratene Bank zu schließen oder aufzulösen. Zudem dringt Darling auf einfache Strukturen bei Banken, deren Geschäftsbereiche oftmals aus Gründen der Steuerersparnis verschachtelt sind.

"Es bereitet mir Sorgen, wenn Institutionen mit Blick auf die Steuer statt auf Leistungsfähigkeit und geschäftliche Stärke organisiert sind", sagte Darling in einem Interview mit der in London erscheinenden "Financial Times". Seine Pläne sollen im Herbst Gesetz werden. Zuvor hatte schon die britische Finanzaufsicht FSA ein Bankentestament ins Gespräch gebracht. FSA-Chef Adair Turner hatte solche "Testamente" als "Zwangsmittel zur Klarstellung und Vereinfachung rechtlicher Strukturen" der Banken bezeichnet.

Unterdessen droht der britischen Bankenlandschaft nach Einschätzung der Rating-Agentur Moody's weiteres Ungemach. In den kommenden Jahren rechnet Moody's mit weiteren Verlusten und Abschreibungen in Höhe von 130 Mrd. Pfund (148 Mrd. Euro), wie britische Medien berichteten. Bis Ende 2008 hatten sich die Verluste der britischen Kreditinstitute bereits auf 110 Mrd. Pfund summiert.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.