Wenn der Kurs einer Aktie innerhalb von fünf Minuten um 10 % fällt oder steigt, wird der Handel mit diesem Papier für fünf Minuten ausgesetzt. Die neue Regelung ist eine Reaktion auf den jüngsten Blitzcrash.
Nach dem dramatischen Kurssturz von Anfang Mai haben die US-Börsen seit Freitag eine Art Notbremse. Wenn der Kurs einer Aktie innerhalb von fünf Minuten um zehn Prozent fällt oder steigt, wird der Handel mit ihr für fünf Minuten ausgesetzt. Die US-Börsenaufsicht SEC setzte am Donnerstag die neuen Regeln in Kraft, die zunächst für die Werte im Index S&P 500 gelten sollen.
Trick gegen die Automatik
Bei dem "Flash Crash" am 6. Mai hatte
der US-Leitindex Dow Jones binnen weniger Minuten mehr als 600 Punkte
verloren. Manche Aktien waren zeitweise fast nichts mehr wert. Wie es zu dem
überraschenden Kurssturz kommen konnte, ist immer noch nicht endgültig
geklärt. Eine Theorie ist, dass der Auslöser eine Milliarden-Order mit einem
Preisfehler war. Sie könnte bei den automatischen Handelssystemen, die in
Sekundenbruchteilen Aktien kaufen oder verkaufen, eine Kettenreaktion
ausgelöst haben.
Die SEC hatte bereits Mitte Mai die "Notbremse" vorgeschlagen, die über alle US-Börsen hinweg greifen soll. Bei dem "Flash Crash" ("Blitz-Crash") war das Geschäft nur an einigen Börsen gebremst worden, so dass die Aktienhändler auf andere Handelsplätze auswichen und die Kurse dort umso schneller stürzten.