Mit einem wahren Boom an Börsengängen hat China im Krisenjahr 2009 Europa und die USA deutlich in den Schatten gestellt. In der Volksrepublik gab es 172 Emissionen im Volumen von insgesamt 42,265 Mrd. Euro, wie aus einer Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC) hervorgeht.
In den USA dagegen sammelten 68 Unternehmen lediglich 17,212 Mrd. Euro ein. In Europa kamen 151 Börsenneulinge auf 6,834 Mrd. Euro, das war weniger als halb soviel wie 2008.
"Sofern sich die Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten weiterhin positiv entwickeln und neuerliche Schocks ausbleiben, dürfte sich der europäische IPO-Markt bis Mitte des laufenden Jahres erholen", prognostizierte PwC-Experte Christoph Gruss.
Der Untersuchung zufolge hat das Geschäft in Europa bereits im Schlussquartal rapide angezogen. "Da zahlreiche Unternehmen in den vergangenen 12 Monaten geplante Börsengänge verschoben haben, ist die Emissionspipeline gut gefüllt", erläuterte Gruss.
Am deutschen Markt gelten unter anderem der Chemikalienhändler Brenntag, die Immobilienunternehmen Deutsche Annington und GSW, der Messtechnik-Konzern Elster sowie der Druck-Zulieferer Flint als Kandidaten.
2009 traute sich in Deutschland lediglich das chinesische Mobilfunkunternehmen Vtion an die Börse. Im Dezember hatten die Hochtief-Tochter Concessions und der wesentlich kleinere Aspirant Scan Energy ihre Pläne abgeblasen.
Trotz anhaltender Erholung des Marktumfelds gehen die PwC-Experten allerdings davon aus, dass es Emittenten weiter schwer haben. Institutionelle Investoren dürften starken Druck auf die Ausgabepreise ausüben.