In der Krise setzen auch die Notenbanken auf Wertbeständiges. Wie aus am 25. August veröffentlichten Daten des World Gold Councils hervorgeht, haben die Mitgliedszentralbanken des sogenannten Goldabkommens in dessen fünftem Geschäftsjahr bisher lediglich 144 t des gelben Edelmetalls am Markt verkauft. Möglich gewesen wären Verkäufe von bis zu 500 t.
Das zweite Goldabkommen läuft noch bis Ende September. Eine Neuauflage des Abkommens, das aufgelegt wurde, damit Verkäufe aus den Notenbankreserven nicht zu starken Schwankungen am Goldmarkt führen, ist bereits seit einigen Wochen beschlossene Sache.
Besonders viel Gold haben die französische Notenbank und die EZB laut World Gold Council am Markt untergebracht. Sie verkauften 82 bzw. 35,5 t. Wie stark die Renaissance von Gold als Teil der Währungsreserven ausfällt, illustrieren folgende Zahlen: Im vierten Geschäftsjahr des aktuellen Goldabkommens verkauften die Teilnehmer noch 358 t, im Jahr davor sogar knapp 476 t.
Die Zentralbanken in aller Welt sitzen auf immensen Vorräten des gelben Edelmetalls. Schätzungen zufolge sind es fast 30.000 t. Größter Goldbesitzer sind die USA, der Internationale Währungsfonds und Deutschland: Allein in den Tresoren der Deutschen Bundesbank lagern rund 3.400 t.
Die OeNB will in den nächsten Jahren nichts oder nur wenig von ihrem noch gehaltenen Gold verkaufen. "Unser Goldbestand ist gemessen an der Größe unserer Reserven absolut angemessen und wir haben derzeit keine Absichten, wesentliche Mengen zu verkaufen", hatte OeNB-Direktor Peter Zöllner Ende vorvergangener Woche erklärt. Aktuell verfügt Österreich noch über 280 t.