Indien

Gericht hebt Maggi-Verbot wieder auf

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Nestle darf das Produkt aber erst nach neuen Tests wieder verkaufen.

Im Streit um das Verbot von Maggi-Nudeln in Indien hat der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestle einen Teilerfolg erzielt: Ein Gericht in Mumbai erklärte das von der Regierung verhängte Produktions- und Verkaufsverbot am Donnerstag für ungültig.

Das Verbot sei "willkürlich" und verstoße gegen die "Prinzipien der nationalen Rechtsprechung", erklärte das Gericht. Es ordnete neue Tests der Instantnudeln an. Nestle müsse dazu mehrere Proben an drei Labors schicken. Seien die gemessenen Bleiwerte unter den zugelassenen Höchstwerten, könne Nestle die Produktion und den Verkauf wieder aufnehmen.

Erhöhte Bleiwerte

Die indische Lebensmittelaufsicht hatte Nestle Anfang Juni die Herstellung und den Verkauf von Maggi-Instantnudeln untersagt, nachdem bei Tests in einigen Bundesstaaten erhöhte Bleiwerte gefunden worden waren. Der Konzern wies die Vorwürfe zurück, nahm das Produkt in Indien aber aus dem Handel. Die indische Regierung fordert von Nestle wegen "unfairer Handelspraktiken" im Zusammenhang mit dem Nudelprodukt Schadenersatz in Millionenhöhe.

Darüber entscheidet die Nationale Kommission zur Beilegung von Verbraucherstreitigkeiten. Der Rückruf der beliebten Maggi-Fertignudeln in Indien hat Nestle im ersten Halbjahr 66 Millionen Schweizer Franken (60,75 Mio. Euro) gekostet. Hinzu kämen Umsatzeinbußen durch den anhaltenden Verkaufsstopp, sagte Finanzchef Francois-Xavier Roger am Donnerstag in einer Telefonkonferenz.

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