Der deutsche Modekonzern Gerry Weber treibt den Ausbau seiner in Eigenregie geführten Geschäfte im Ausland voran. Nach Österreich, den Niederlanden, Belgien und Polen nimmt der Damenmodehersteller nun Tschechien, die Slowakei und Schweden ins Visier, wie Gerry Weber am Montag mitteilte.
Neben dem klassischen Einzelhandel werde zudem das Online-Geschäft in den Ländern aufgebaut. Die Eröffnung zahlreicher eigener Läden hatte dem Damenmodekonzern in den ersten neun Monaten des seit November laufenden Bilanzjahres im Einzelhandelsgeschäft einen Umsatzsprung beschert. Die Erlöse stiegen in dem Bereich um 21,2 Prozent auf knapp 260 Mio. Euro.
Damit kommt Firmenchef Gerhard Weber seinem Ziel näher, mit den in Eigenregie geführten Filialen 50 Prozent des Konzernumsatzes zu erzielen. Aktuell liegt der Anteil bei 43,8 (Vorjahr: 38,6) Prozent. Nach 230 Neueröffnungen im letzten Geschäftsjahr öffneten in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 42 Filialen im In- und Ausland ihre Pforten.
Die rasche Expansion, Rabattschlachten und Wetterkapriolen setzten dem erfolgsverwöhnten Unternehmen allerdings auf der Ergebnisseite zu. Weber hatte daher Mitte September zum zweiten Mal in diesem Bilanzjahr seine Prognose gesenkt und peilt nun einen Umsatz von etwa 850 Mio. Euro an. Das sind vor allem durch die Eröffnung neuer Geschäfte immerhin noch rund 50 Mio. Euro mehr als vor Jahresfrist. Die Gewinne werden dagegen niedriger erwartet: Beim operativen Ergebnis (Ebit) rechnet Weber mit etwa 105 Mio. Euro, im Vorjahr waren es noch rund 115 Mio. Euro.