Die beiden angeschlagenen Banken BAWAG PSK und Volksbank AG (ÖVAG) sondieren die Möglichkeiten eines Zusammenschlusses, schreibt das "WirtschaftsBlatt" am Donnerstag unter Berufung auf mehrere Quellen. Offiziell wollten beide Kreditinstitute davon nichts wissen, wurde hinzugefügt. Schon 2005 wurde über einen Zusammenschluss nachgedacht.
"Es gibt auf beiden Seiten prominente Kräfte, die ein Zusammengehen der Institute vorantreiben", wird von der Zeitung heute ein langjähriger Insider zitiert. Bei einer Fusion läge die Bank auf Nummer vier mit 93 Mrd. Euro Bilanzsumme. Kartellrechtlich dürfte es laut Branchenkennern keine Probleme geben. Als Hürde könnten sich jedoch die jeweiligen Eigentümer - die Volksbanken bei der ÖVAG und der US-Fonds Cerberus bei der BAWAG - erweisen, schreibt das Blatt.
Andere Töne kommen aus dem Finanzministerium. Ein Sprecher erklärte am Donneratsg, dass "von uns keinerlei Antrieb und auch kein Druck kommt, eine solche Fusion durchzuführen." Die Fusionsspekulation um BAWAG und ÖVAG kenne er nur aus den Medien. "Uns ist kein derartiges Ansinnen bekannt", sagte Ministersprecher Harald Waiglein. "Wir sehen es im übrigen nicht als unser Geschäft an, Fusionen zwischen privaten Geschäftsbanken zu ermöglichen oder zu verhindern. Von uns kam keine solche Auflage, auch nicht von der EU."
Verhandlungen dementiert wurden vom neuen BAWAG-Chef Byron Haynes. Aus der ÖVAG ließ deren Sprecher Walter Gröblinger der Zeitung ausrichten, die Gerüchte entbehrten jeder Grundlage. Beide Seiten hätten kein Geld für Expansion, also scheine eine Bündelung der Kräfte noch am interessantesten, heißt es im Bericht.