GM schließt Werk im belgischen Antwerpen

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General Motors will das Opel-Werk im belgischen Antwerpen Kreisen zufolge nun doch schließen. Das hat der Autobauer unter Führung von Europa-Chef Nick Reilly entschieden, hieß es am Mittwoch. Arbeitnehmervertreter kündigten Widerstand gegen die Pläne an. An dem Standort, der schon seit Jahren als gefährdet gilt, arbeiten rund 2.300 Menschen.

Die Mitarbeiter wollen die Entscheidung des Managements nicht kampflos hinnehmen. "Wir wissen, dass da hinter der Kulisse was vorbereitet wird. Wir versuchen natürlich dagegenzuhalten", sagte ein Belegschaftsvertreter. Bei einer Schließung des Antwerpener Werks könne Reilly für die Opel-Sanierung nicht auf Beiträge der Belegschaft hoffen. Die Mitarbeiter sollen über Gehaltskürzungen pro Jahr 265 Mio. Euro einbringen. Der Verzicht auf Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen ist eine zentrale Forderung der Arbeitnehmervertreter in den Sanierungsverhandlungen mit GM.

Reilly will Opel rasch wieder auf die Erfolgsspur bringen und muss dazu Überkapazitäten abbauen, auch weil der europäische Automarkt schrumpft. Europaweit sollen im Zuge des Umbaus 8.300 Stellen wegfallen, ein großer Teil davon auch in Deutschland. In Europa galten neben Antwerpen die Werke in Bochum und Eisenach als gefährdet - für beide fasst GM jedoch Alternativen ins Auge. Eine Werksschließung in dem relativ kleinen belgischen Automarkt ist nach Einschätzung von Experten leichter möglich als beispielsweise in Deutschland. Hier könnte Opel als Reaktion der Bevölkerung auf die Schließung viel mehr Kunden verlieren.

Zudem läuft in Antwerpen die Produktion des alten Opel Astra sukzessive aus. Nach Betriebsratsangaben will GM die vertraglich eigentlich für das belgische Werk zugesicherte Fertigung von kleinen Geländewagen nach Südkorea verlagern.

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