GmbH-Gründungen sollen erleichtert werden

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Die Gründung von Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHs) soll billiger werden: Justizministerin Bandion-Ortner und WK-Präsident Leitl haben am Montag die Ziele der angepeilten GmbH-Reform 2010 vorgestellt. Durch eine Senkung des Mindeststammkapitals auf 10.000 Euro und eine Reduktion der Notarkosten soll der Einstieg in die selbstständige Unternehmertätigkeit "massiv erleichtert" werden.

Österreich habe derzeit sehr teure und umständliche Vorschriften zur Unternehmensgründung, beklagte Leitl. Die moderne Rechtsform der GmbH werde nur von einem von zehn Gründern gewählt. Durch die Reform werde die Gesellschaft mit beschränkter Haftung "kein Schnäppchen", aber die Barrieren würden gesenkt.

Die Senkung des Mindeststammkapitals von 35.000 auf 10.000 Euro für eine "kleine GmbH" solle auch den "Laptop-Gründern" die GmbH öffnen, wünscht sich Leitl. Das herabgesetzte Stammkapital sei dann in bar aufzubringen und bereits bei der Gründung zur Gänze einzuzahlen. Es bleibe den Gründern trotz Herabsetzung des gesetzlichen Mindeststammkapitals aber weiterhin unbenommen, auch ein höheres Stammkapital festzulegen.

Die Neugründung von "kleinen GmbHs" als Ein-Personen-Gesellschaften werde deutlich billiger: Wenn dem Notar ein Mustergesellschaftsvertrag vorgelegt wird, sinken die Kosten von rund 2.000 Euro auf 151 Euro. Aber auch bei den anderen Gründungen von "kleinen GmbHs" sinken die Kosten, da das geringere Mindeststammkapital auch die Kosten für den Notariatsakt senkt. Im Gegenzug für die Kosten- und Kapitalreduktion sollen die Gläubiger geschützt werden: Die GmbHs sollen verstärkt zur Bildung gesetzlicher Rücklagen verpflichtet werden.

Scharfe Kritik an der vorgestellten GmbH-Reform kommt von der Arbeiterkammer: Allein etwa 40 Millionen Euro würden durch die Reduktion der Mindestkörperschaftssteuer wegfallen, weil diese an das Mindestkapital anknüpft, das nun von 35.000 auf 10.000 Euro gesenkt werden soll. "Diese Reform ist in Zeiten der Wirtschaftskrise sozial unverantwortlich, gefährdet Arbeitsplätze und kostet dem Staat Millionen", so die AK.

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