Griechenlands Defizit 2009 wohl noch etwas höher

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Griechenland hat im vergangenen Jahr offenbar ein noch höheres Defizit verzeichnet als bisher bekannt. Der griechische Finanzminister Papakonstantinou sagte am Samstag nach dem Treffen der EU-Finanzminister in Madrid, das Defizit gehe wahrscheinlich noch einige Zehntel Prozent über die bisher ermittelten 12,7 Prozent der Wirtschaftsleistung hinaus.

Das europäische Statistikamt Eurostat wird in der kommenden Woche die endgültigen Zahlen bekanntgeben. Die griechische Regierung werde dennoch an ihrem Konsolidierungsziel von vier Prozentpunkten des BIP in diesem Jahr festhalten.

Der Notfallplan der Euro-Länder und des Internationalen Währungsfonds für Griechenland könne rasch in Gang gesetzt werden, wenn es notwendig sei, sagte er weiter. Die Euro-Länder, die Kredite im Parlament beschließen müssten, bräuchten ein bis zwei Wochen Zeit. Bisher habe niemand angekündigt, zusätzliche Sparmaßnahmen von Griechenland zu fordern, wenn es auf die Hilfe zurückgreifen sollte. Das Bankensystem des Landes leide unter der Krise, sei aber stabil.

Ab Montag will eine Delegation des Internationalen Währungsfonds (IWF), der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank mit der griechischen Regierung zwei Wochen lang über ein Reformprogramm verhandeln, das im Fall einer Hilfsaktion beschlossen würde. An den Finanzmärkten wird zunehmend damit gerechnet, dass Griechenland die in Aussicht gestellten Milliardenkredite in Anspruch nehmen wird.

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