Die Grünen fordern ein bundesweites Verbot des Glücksspiels mit Automaten und begründen dies mit der Beschaffungskriminalität durch Spielsüchtige, die hier mittlerweile bedrohlicher sei als als jene im Drogenbereich. "Es gibt keine Alternative zu einem Verbot", sagte der Grüne Sicherheitssprecher Pilz am Dienstag zum geplanten neuen Glücksspielgesetz.
Das Spiel am Automaten ruiniere die Existenzen ganzer Familien, mit dem neuen Höchsteinsatz von zehn Euro pro Spiel könnten pro Stunde bis zu 36.000 Euro verspielt werden, sagte Pilz. Der Abgeordnete verglich das Glücksspiel am Automaten mit dem Konsum harter Drogen und der Prostitution. Die Bekämpfung der Beschaffungskriminalität koste mehr als die staatlichen Einnahmen durch die Automaten, mutmaßte er.
Das geplante Glücksspielgesetz habe im Parlament "keine besonders gute Chance" durchzukommen; die Grünen überlegten ein parlamentarisches Hearing mit Personen, deren Existenzen durch das Glücksspiel ruiniert worden seien.
SPÖ, ÖVP und Freiheitliche forderte Pilz auf, allfällige Parteienfinanzierung durch Glücksspielunternehmen offenzulegen. Für die Grünen schloss Pilz derlei kategorisch aus.
Der Automatenverband hält nicht viel vom vorliegenden Entwurf zum Glücksspielgesetz und wirft der Politik vor, den Spielerschutz als "Feigenblatt zur Marktmanipulation" zu missbrauchen - begünstigt würden große Aufsteller zu Lasten ihrer kleinen Mitbewerber. Klagen vor dem EuGH wird das Gesetz in der jetzt vorliegenden Form jedenfalls nicht verhindern, meint die Interessensvereinigung.