Vor allem Baumärkte profitierten

Handel ist wieder über Vorkrisen-Niveau

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Bilanz des 1. Halbjahrs 2021 zeigt aber auch, dass Textil- und Schuhhandel noch weit unter Umsätzen von 2019 liegen. 

Wien. Der österreichische Handel zeigt starkes Comeback, erzielte heuer im 1. Halbjahr mehr Umsatz als im Vergleichszeitraum des Vorkrisenjahres 2019.

Das sei erfreulich, so Wirtschaftskammer-Handelsobmann Rainer Trefelik – „aber kein Grund zur Euphorie“. Denn die Entwicklung sei nach Branchen sehr unterschiedlich. Der Bekleidungshandel etwa (Trefelik selbst führt ein Modegeschäft in der Wiener City) liege noch weit unter Vorkrisenniveau. 

Plus von 11,8% 

In Summe konnte der österreichische Handel (inkl. Groß- und Kfz-Handel) von Jänner bis Mai 2021 Netto-Umsätze von rund 114,2 Mrd. Euro erzielen, das entspricht einem Plus von 11,8 % gegenüber 2020 und einem Zuwachs von 0,8 % verglichen mit 2019. Im Einzelhandel stiegen die Umsätze heuer auf 35,2 Mrd. Euro (+4,3 % gegenüber 2019).

Alles rund ums Wohnen

Deutlich mehr Umsätze als vor der Krise erzielten Bau- und Heimwerkermärkte (+13,1 %), der Elektrohandel (+6,4 %) und der Möbelhandel (+1,7 %). „Alles rund um die eigenen vier Wände ist im letzten Jahr und heuer wichtiger geworden“, so Peter Peter Voithofer vom Economica Institut, das die Zahlen der Statistik Austria für die WKO analysiert hat.

Ein sehr starkes Wachstum gab es im Lebensmittelhandel, dessen Umsätze heuer um 13,4 % über dem Vergleichszeitraum 2019 liegen. In der Krise ist zudem der Onlinehandel explodiert: Das Umsatzplus liegt bei 10,8 % zu 2020 und 24,2 % zu 2019.

Weiteres Wachstum 

Für das 2. Halbjahr geht Voithofer von weiterem Wachstum aus. Das könne aber vom aktuellen Infektionsgeschehen gebremst werden, fürchtet Trefelik: „Das Worst-Case-Szenario wäre ein Lockdown.“ Das heiße aber nicht, dass er für 3G im Handel wäre: „3G- oder 1G-Zutrittsregeln für Geschäfte wären ein Online-Förderprogramm.“ 

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