Sanierungsverfahren eröffnet

Kika/Leiner: So geht’s nach Insolvenz weiter

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Den rund 440 Gläubigern wird eine Quote von 20 % binnen zwei Jahren angeboten. 

Wien. Über die angeschlagene Möbelkette kika/Leiner wurde am Dienstag das angekündigte Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wurde der St. Pöltner Rechtsanwalt Volker Leitner bestellt.

Den Gläubigern wird eine Quote von 20 % innerhalb von zwei Jahren angeboten. Die unbesicherten Forderungen belaufen sich laut Kreditschützern auf 132 Mio. Euro. Einen Großteil davon schuldet kika/Leiner dem Staat – also den Steuerzahlern – wegen Abgabenstundungen aus der Pandemie-Zeit.

Gutscheine bleiben gültig, Anzahlungen gesichert

Betroffen sind rund 3.300 Beschäftigte, von denen, wie berichtet, 1.900 gekündigt werden sollen. Ab sofort bis 19. Juni finden in allen kika/Leiner-Filialen Betriebsversammlungen statt: Die Arbeiterkammer informiert die Beschäftigten über die Situation und ihre Ansprüche. Geht ein Unternehmen pleite, springt in Österreich der öffentliche Insolvenzentgeltfonds ein und bezahlt für eine gewisse Zeit Löhne, Abfertigungen & Co. Kolportiert werden hier Auszahlungen in Höhe von 60 Mio. Euro.

Gutscheine von kika und Leiner bleiben trotz Insolvenz gültig und können eingelöst werden, dafür hat der neue Eigentümer und Chef Hermann Wieser eine Garantie abgegeben. Auch geleistete Anzahlungen sind gesichert. 

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