Sorgen von Nissan wegen der Weitergabe von technologischem Wissen erschweren offenbar die Restrukturierung von Renault.
Der französische Autobauer will sein Geschäft mit Verbrennern ausgliedern und einen großen Teil davon an den chinesischen Hersteller Geely verkaufen.
Nissan, mit dem Renault seit vielen Jahren in einer Allianz verbunden ist, wolle sicherstellen, dass seine Kenntnisse über Verbrennungsmotoren und die Hybridtechnologie geschützt blieben, sagten zwei Personen mit Kenntnis der Gespräche der Nachrichtenagentur Reuters. Dabei spielten auch Vorbehalte gegen einen möglichen Technologietransfer an ein chinesisches Unternehmen eine Rolle. Die drei Autobauer lehnten eine Stellungnahme ab.
Nissans Bedenken könnten dazu führen, dass Renault seine komplexe Neuordnung in einzelnen Schritten verhandeln und abwickeln müsse. Befürchtungen vor dem Abfluss von geistigem Eigentum für Spitzentechnologie wie Festköperbatterien seien auch ein Grund, warum es noch keine Vereinbarung über einen Einstieg von Nissan in die E-Auto-Sparte von Renault gebe. Es müsse sichergestellt werden, dass jede an die neue Einheit übertragende Technologie in dem Unternehmen bleibe, sagten zwei Insider.
Renault will seine Allianz mit Nissan erneuern und wirbt darum, dass sich der japanische Konzern an seiner neuen Sparte für Elektroautos mit dem Namen Ampere beteiligt. Nissan-Chef Makoto Uchida hatte der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag gesagt, die Verhandlungen zielten darauf, die Wettbewerbsfähigkeit in einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit zu erhöhen. Die beiden Autobauer sind durch eine Überkreuzbeteiligung miteinander verflochten, die in der Vergangenheit mehrfach Anlass für Streit zwischen den Partnern war. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Unsicherheit bekommen die Gespräche über eine Neuordnung nun zusätzliches Gewicht.