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In der Ukraine ist nur jede dritte Tankstelle in Betrieb

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Infolge des russischen Angriffskrieges sind nur noch etwa ein Drittel aller ukrainischen Tankstellen in Betrieb.

"Fraglos ist der Hauptgrund Spritmangel", sagte der Direktor der Beratergruppe A-95, Serhij Kujon, der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine am Montag. Der Verbrauch sei ebenfalls auf etwa ein Drittel gesunken. Von früher rund 7.500 Tankstellen seien nur noch etwa 2.500 in Betrieb.

Die Versorgungsprobleme hätten sich Anfang April nach der Zerstörung der Raffinerie in Krementschuk im Gebiet Poltawa durch einen russischen Raketenangriff verschärft. "Viele Unternehmen, insbesondere der Zentral-, Ost- und Südukraine, haben ihren Hauptlieferanten verloren", sagte Kujon. Sie seien nun auf den Import aus dem Westen angewiesen. Aufgrund der Entfernung und der staatlich festgesetzten Preisbeschränkungen sei der Import jedoch nicht wirtschaftlich. Allein die Hauptstadt Kiew liegt etwas mehr als 500 Straßenkilometer von der polnischen Grenze entfernt.

Vor mehr als sechs Wochen hatte der russische Präsident Wladimir Putin einen Angriff auf die Ukraine befohlen. Treibstofflieferungen aus Russland und Belarus (Weißrussland) wurden sofort eingestellt. Bei Diesel hatte die Ukraine sich Medienberichten nach nur zu etwa 14 Prozent selbst versorgt und bei Benzin etwa zur Hälfte. Sprit wurde auch aus Litauen und Rumänien importiert.

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