Nach fossilen Energieträgern und Gold rücken nun Diamanten in den Fokus westlicher Sanktionen gegen Russland.
Die Regierung in Moskau kritisierte am Mittwoch einen Vorstoß, russische Diamanten wegen des Krieges gegen die Ukraine zu politisieren und nicht mehr als "konfliktfrei" einzustufen.
Denn im Rahmen des sogenannten Kimberley-Prozesses (KP) - ein Zusammenschluss von Regierungen, Diamantenindustrie und Zivilgesellschaft - gibt es Überlegungen, auch Diamanten zu brandmarken, mit denen Aggressionen von Staaten finanziert werden.
Bisher definiert die KP Konfliktdiamanten als solche, die Rebellenbewegungen finanzieren, die versuchen, rechtmäßige Regierungen zu stürzen. Die Ukraine fordert nun, auch Russlands Diamanten neu zu bewerten, was auf Rückhalt bei westlichen Regierungen stößt. Die Folge wäre ein massiv erschwerter Handel.
Drittel der jährlichen Diamantenproduktion weltweit
Russland steht über die Firma Alrosa für knapp ein Drittel der jährlichen Diamantenproduktion weltweit. Der Vorstoß bedroht also ein Milliardengeschäft. Das russische Finanzministerium ist deshalb alarmiert, dass die eigenen Produkte unter diese Definition fallen könnten. "Wir fordern daher unsere Gegner auf, von weiteren spekulativen Anschuldigungen abzusehen, auf politische Demagogie zu verzichten und sich auf die inhaltliche Arbeit der KP zu konzentrieren", erklärte das Finanzministerium.
Westliche Regierung versuchen seit dem russischen Angriff auf das Nachbarland Ukraine, Russland immer mehr Einnahmen aus dem Export von Rohstoffen zu entziehen. Die USA haben ein Embargo gegen russisches Gold verkündet. Die EU beendete bereits die Importe russischer Kohle und will bis Jahresende auch kein russisches Öl mehr importieren. Die US-Regierung hatte Alrosa bereits im April auf die Sanktionsliste gesetzt.