Der Gummi- und Kautschukherstellers Semperit dürfte im abgelaufenen Jahr deutlich mehr Gewinn gemacht haben als 2020.
Das geht aus den durchschnittlichen Schätzungen der Analysten von Erste Group, Baader Bank und Raiffeisen Research hervor. Im Vorfeld der Ergebnispräsentation des heimischen Unternehmens am morgigen Mittwoch rechnen die Wertpapierexperten auch mit einem klaren Plus beim Umsatz.
Der Umsatz dürfte den Schätzungen der Experten zufolge um rund ein Fünftel auf etwa 1,1 Mrd. Euro angewachsen sein. Auch operativ sollte der börsennotierte Konzern 2021 klar besser abgeschnitten haben als 2020. Der operative Gewinn vor Abschreibungen (EBITDA) wird um über 70 Prozent höher erwartet, bei rund 364 Mio. Euro. Auch das operative Ergebnis (EBIT) sollte den Schätzungen zufolge um mehr als ein Drittel auf knapp 318 Mio. Euro angewachsen sein. Unterm Strich sehen die Analysten für 2021 einen Nettogewinn von rund 239 Mio. Euro, was gegenüber dem Vorjahreswert ein Plus von 23 Prozent wäre.
Mit Blick auf das Schlussquartal 2021 sollte der Umsatz laut Erste-Analystin Vladimira Urbankova deutlich zurückgegangen sein. Grund ist die weniger robuste Entwicklung im Medizinsegment aufgrund der Preisrückgänge bei medizinischen Handschuhen. Von operativer Seite dürfte sich Semperit im vierten Quartal ebenso schwächer geschlagen haben. Die Experten der Erste Group verweisen dabei auf die schlechtere Rentabilität im Medizingeschäft und den zunehmenden Druck auf die Rohstoff- und Energiekosten in der Industriesparte des Unternehmens. Verglichen mit dem Jahr davor erwarten sie daher für das Schlussquartal 2021 einen um deutliche 75 Prozent geringeren Nettogewinn.
Von der anstehenden Ergebnisvorlage erwartet der Baader-Analyst Christian Obst zudem mehr Details zu den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf das Geschäft der Semperit. Anfang März hatte das Unternehmen seinen Ausblick für das heurige Geschäftsjahr aufgrund der Ereignisse deutlich heruntergeschraubt.