Japan-Krise bremst Börsengänge von Hutchison und Glencore

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Die Japan-Krise bremst Börsengänge in Europa und Asien. Der Hongkonger Hafenbetreiber Hutchison Port Holdings zahlte am Freitag bei seinem Debüt in Singapur einen spürbaren Preis für die herrschende Unsicherheit. Die Aktien des konjunktursensiblen Branchenprimus gaben am ersten Tag knapp sieben Prozent auf 95 Cent nach.

Auch der weltgrößte Rohstoffhändler Glencore nimmt das Tempo aus seinen Plänen, im Mai in London aufs Parkett zu gehen. Das am Umsatz gemessen größte Unternehmen der Schweiz habe vorerst die Auswahl der Konsortialführer gestoppt, die mit der Angelegenheit vertraut waren. Der dänische Dienstleister ISS hat bereits Konsequenzen gezogen und sagte seinen IPO am Donnerstag ab.

Unternehmen brauchen für einen Börsengang ein stabiles Marktumfeld. Nur dann greifen Aktionäre bereitwillig bei den neuen Anteilsscheinen zu. Kurs-Schwankungen lassen Anleger dagegen vor risikoreichen Investitionen in Debüttanten zurückschrecken und auf Altbewährtes in ihren Depots setzen.

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So explodierte der Atom-Reaktor

Am 11. März bebt in Japan die Erde. Alle Atomkraftwerke in Japans Krisenregion schalten sich zur Sicherheit ab. Auch das Atomkraftwerk Fukushima (es ging 1967 ans Netz und hätte Ende des Monats stillgelegt werden sollen). Dann kommt der Tsunami. Er beschädigt die Dieselgeneratoren, die die Kühlung aufrechterhalten sollen.

Wenn ein AKW abgeschaltet ist, erzeugen die Brennstäbe eine Nachwärme. Aber die Kühlung fällt aus. Die Dieselgeneratoren (im Bild rot) sind kaputt

Wie im Kelomat steigt der Druck. Um ihn zu verringern, werden die Ventile geöffnet. Wasserstoff und Sauerstoff treffen aufeinander. Explosion. Es fetzt das Dach weg

Das Containment (Innenteil) wird mit Meerwasser aufgefüllt, um die Brennstäbe zu kühlen. Zusätzlich wird Borsäure zugeführt, um die Kernschmelze zu verhindern.

Der Super-GAU tritt ein. Lässt sich das Containment nicht genug gut kühlen, schmelzen die Brennstäbe. Das Gift sickert dann ins Erdreiche ein und verseucht es.