Japan hat im vergangenen Fiskaljahr 2013/14 bei Geschäften mit dem Ausland wegen des Yen-Verfalls so wenig Überschüsse erzielt wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr. Der Überschuss in der Leistungsbilanz sei im Ende März ausgelaufenen Fiskaljahr um 81 Prozent auf 789,9 Mrd. Yen gefallen, teilte das Finanzministerium mit.
Dies war der niedrigste Wert seit 1985. Der Rückgang fiel stärker aus als Experten erwartet hatten. Der deutlich gesunkene Überschuss in der Leistungsbilanz, in der alle Geschäfte einer Volkswirtschaft mit dem Ausland erfasst sind, geht auf das stark gestiegene Minus in der Handelsbilanz zurück. Dieses konnte nur zu einem geringen Teil von den höheren Einnahmen aus Geldanlagen im Ausland ausgeglichen werden. Das Defizit im Außenhandel kletterte im vergangenen Fiskaljahr wegen der höheren Importe um 107 Prozent auf 10,8 Bill. Yen.
Der Anstieg bei den Einfuhren geht auf den Kurs der japanischen Regierung zurück. Diese will die lahmende Wirtschaft ankurbeln, in dem sie die heimische Währung schwächt und damit die Exportchancen japanischer Unternehmen stärkt. Die Ausfuhren zogen 2013/14 auch um 12 Prozent an. Da Japan nach der Katastrophe von Fukushima alle Atomkraftwerke abgeschaltet hat, muss das Land sehr viel Energie importieren. Dies wurde zudem durch den Yen-Verfall noch teurer, sodass die Einfuhren um fast ein Fünftel zulegten.