Japans Premier macht Druck auf Toyota

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Nach dem Rückruf-Desaster beim weltgrößten Autobauer Toyota hat Japans Regierung Konzernchef Toyoda die Leviten gelesen. Die technischen Mängel an Millionen Toyota-Fahrzeugen haben nicht nur zu einem immensen Image-Schaden beim Unternehmen geführt, sondern auch Japans Ruf als High-Tech-Land einen Kratzer verpasst, sagte Ministerpräsident Hatoyama nach einem rund 20-minütigem Gespräch mit Toyoda.

Der Rückruf von etwa 8,5 Millionen Fahrzeugen wegen technischer Mängel hat das Geschäft von Toyota auf dem wichtigsten Absatzmarkt USA im Februar um knapp neun Prozent einbrechen lassen. Nach dem herben Absatzrückgang hofft Toyota nun auf bessere Geschäfte in diesem Monat. "Ich denke, das ist möglich", sagte er nach dem Gespräch mit Hatoyama. Das Unternehmen habe zur Ankurbelung des Absatzes mehrere Sonderangebote gestartet. "Die Belegschaft vor Ort arbeitet hart daran", sagte Toyoda.

Der Konzernchef und Enkel des Toyota-Gründers hatte sich in den vergangenen Wochen in den USA, Japan und China bereits öffentlich entschuldigt und Besserung gelobt. So räumte das Management inzwischen ein, dass Toyota bei seiner Expansion zum weltgrößten Autobauer zu sehr auf Wachstum und zu wenig auf Qualität geachtet habe. Dazu erklärte Hatoyama, es sei gut gewesen, dass Toyoda persönlich in die USA und nach China gereist sei. Der Konzernchef hatte sich zunächst gesträubt, vor einem Ausschuss des US-Kongresses Rede und Antwort zu stehen.

Wegen der Pannenserie bei Toyota könnten neue Modelle des japanischen Autobauers in diesem Jahr deutlich später auf den Markt kommen als geplant. Sollten die Probleme, die in den vergangenen Wochen eine massenhafte Rückruf-Aktion in Gang gesetzt hatten, nicht gelöst sein, werde die Vorstellung der neuen Typen gestoppt, hieß es. Der japanische Hersteller will in diesem Jahr ein neues Modell des Auris, einen Auris Hybrid sowie einen RAV4 auf den europäischen Markt bringen.

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