JPMorgan: Unerwartet hoher Gewinn von 2,7 Mrd. Dollar

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Die US-Großbank JPMorgan Chase hat im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 2,72 Mrd. Dollar (1,93 Mrd. Euro) eingefahren - ein Plus von 36 Prozent. Je Aktie belief sich das Ergebnis auf 0,28 Dollar. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Gewinn je Aktie von 0,04 Dollar gerechnet.

Vor Jahresfrist hatte das Institut einen Gewinn von 0,53 Dollar je Aktie verbucht. Die Nettoeinnahmen der Bank, in der im vergangenen Jahr die Investmentbank Bear Stearns aufgegangen war, stiegen um 41 Prozent auf 27,71 Mrd. Dollar, hier hatten Analysten mit 25,9 Mrd. Dollar gerechnet. Die S&P-500- und Nasdaq-Futures drehten nach Vorlage der JPMorgan-Zahlen ins Plus.

JPMorgan Chase verdient am Kapitalmarkt prächtig

Dank Rekorderlösen im Kapitalmarkt- und vor allem im Anleihengeschäft steckte die Bank auch höhere Wertberichtigungen auf Kredite weg. Allein von April bis Juni wurden dafür 9,7 Mrd. Dollar zurückgestellt, mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor, aber etwas weniger als noch im ersten Quartal.

Der Gewinn je Aktie lag unter dem Vorjahresniveau, weil JPMorgan seine finanzielle Basis mit Kapitalerhöhungen aufgebessert hatte. Finanzhilfen der US-Regierung von 25 Mrd. Dollar hatte die Bank im Juni zurückgezahlt. Sonst wäre der Gewinn im zweiten Quartal mit 27 Cent je Aktie höher ausgefallen.

Vorstandschef Jamie Dimon sagte, JPMorgan könnte mit seinem Kapital, seinen Rückstellungen und seiner Ertragskraft auch eine weitere Abschwächung der Konjunktur verkraften. Die US-Großbank befürchtet in den nächsten Monaten steigende Ausfälle aus dem Kreditkartengeschäft. Auch die Risiken im Immobiliengeschäft in den nächsten Quartalen schätzt die Bank höher ein als noch vor drei Monaten. Viele US-Verbraucher können die Kredite für ihre Wohnungen nicht mehr bedienen.

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