Die Maisernte war heuer "eher unterdurchschnittlich", während die Sojabohnenernte zufriedenstellend ausfiel.
Kärntens Landwirte haben heuer die schlechteste Getreideernte seit Jahren eingefahren. "Auch wenn es bei Soja und Mais etwas besser aussieht, bleibt die Ernte 2024 in Summe weit unter dem Durchschnitt", erklärte der Kärntner Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber am Montag in einer Pressekonferenz. Zu den schlechten Erträgen hinzu kommt, dass die Ausgaben für Saatgut, Dünger und Treibstoff auf hohem Niveau blieben.
Bei der Getreideernte wurde den Angaben zufolge ein Minus von fast zehn Prozent zum Vorjahr und ein Minus von 19 Prozent im Vergleich zum fünfjährigen Mittel verzeichnet. Die Maisernte war Ende Oktober noch nicht abgeschlossen, werde aber "eher unterdurchschnittlich" ausfallen, während die Sojabohnenernte wohl zufriedenstellend sein werde.
Im Grünland seien die Ernteerträge gut, die Ernte selbst aber wegen des vielen Regens schwierig gewesen. Unterdurchschnittlich verlief die Ernte heuer laut Landwirtschaftskammer bei Ölkürbissen; bei Kartoffeln sei ein "mittleres bis gutes Niveau" erreicht worden.
Geringere Erntemengen im Obst- und Weinbau
Geringere Erntemengen wurden im Obstbau verzeichnet, auch im Weinbau wurde weniger geerntet. Kleiner Trost beim Wein: Der Herbst habe noch für "hervorragende Qualität" gesorgt.
Das Wetter hatte Kärntens Landwirte vor große Herausforderungen gestellt, hieß es seitens der Landwirtschaftskammer. Die Niederschlagsmengen im Herbst 2023, dem Zeitpunkt der Hauptaussaat für Weizen, Roggen und andere Getreidearten, waren um 50 Prozent höher als im langjährigen Mittel. Hohe Temperaturen im März und Anfang April 2024 sorgten dann für einen sehr frühen Vegetationsstart, dem aber ab Mitte April ein Kälteeinbruch folgte. Nach einem feuchten und kühlen Mai herrschte auch im Juni und Juli wechselhaftes Wetter. Und der heiße August sorgte für ein verfrühtes Abreifen bei den Herbsterntekulturen Soja und Mais.