Kartellamt könnte Amazon-Verfahren abschließen

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Das deutsche Kartellamt will offenbar in Kürze seine Entscheidung im Wettbewerbsverfahren gegen das Online-Kaufhaus Amazon wegen fragwürdiger Preisklauseln bekanntgeben. "Derzeit bewerten wir, ob die von Amazon getroffenen Maßnahmen ausreichen, eine Wiederholungsgefahr auszuschließen", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt der "Frankfurter Rundschau".

Amazon stehe mit anderen Händlern, die über die Plattform ihre Produkte verkaufen, in Konkurrenz. Vorgaben Amazons an diese Händler wie das Verbot, Produkte über andere Internetportale günstiger zu verkaufen, seien deswegen "unter keinen Umständen zu rechtfertigen".

Dem Bericht zufolge soll der Abschluss des Verfahrens in den nächsten Tagen verkündet werden. "Für das Bundeskartellamt ist es ausschlaggebend, dass Amazon von der Preisparität endgültig Abstand nimmt", sagte Wettbewerbshüter Mundt. Amazon wollte dem Bericht zufolge zunächst keine Stellungnahme abgeben.

Amazon war zu Jahresbeginn ins Visier der Wettbewerbshüter geraten. Das Bundeskartellamt startete im Februar eine Überprüfung der Klauseln Amazons für Drittanbieter, die über die Online-Plattform ihre Produkte verkaufen.

Im August hatte Amazon in der Angelegenheit bereits eingelenkt. Amazon kündigte gegenüber dem Bundeskartellamt an, fremde Händler müssten auf der Online-Plattform künftig nicht mehr den jeweils günstigsten Preis für ihre Produkte anbieten. Entsprechende Bedingungen wollte Amazon nicht mehr durchsetzen. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für einen Teil der Händler wurden damals laut Unternehmen entsprechend geändert.

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