Intervention

Kroaten attackieren Stoiber in Hypo-Affäre

Teilen

In der Affäre um den Kauf der Hypo Alpe-Adria durch die BayernLB gerät der frühere bayerische Ministerpräsident Stoiber weiter unter Druck.

Der Chef der kroatischen Nationalbank, Zeljko Rohatinski, warf Stoiber nun vor, über seine Rolle bei den Verhandlungen um den Kauf der Bank die Unwahrheit zu sagen, wie das deutsche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Samstag berichtete.

Hypo-Deal

Die kroatische Notenbank, deren Zustimmung erforderlich war, hatte den Deal mit der Bayerischen Landesbank im Juli 2007 zunächst abgelehnt. Stoiber traf sich einige Wochen danach mit dem damaligen kroatischen Premierminister Sanader in Split und soll, so Rohatinski, politischen Druck auf die Nationalbank in Zagreb ausgeübt haben.

Stoiber hatte erklärt, er sei am Kaufvertrag zwischen BayernLB und Hypo nie beteiligt gewesen. Er sei nur gebeten worden, seine guten politischen Beziehungen zu Kroatien einzusetzen. Zudem sei zum Zeitpunkt seiner Reise die Einigung längst gefallen.

Intervention

Dem jedoch widersprechen die Akten des Kärntner Untersuchungsausschusses; aus den Aussagen des Zeugen und Kärntner ÖVP-Obmanns Martinz, damals Aufsichtsratschef der Kärntner Landesholding, geht hervor, dass gegen das Veto der kroatischen Nationalbank auch auf politischer Ebene breit interveniert worden sei, "unter anderem durch Herrn Stoiber himself", so "Der Spiegel".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.