Miner: 284% Rendite

Bitcoin oder Aktien: Was ist das bessere Investment

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Der Bitcoin legte zum Wochenstart um 1.000 Dollar zu. Mit 27.400 US-Dollar (rund 25.700 Euro) ist er auf dem höchsten Stand seit Ende August. Doch was ist für Krypto-Anleger besser: Direkt Bitcoin kaufen oder die Aktien von Unternehmen, die mit Bitcoin Gewinne machen?

Wer Bitcoin kaufen will, kann das zum einen direkt bei einer Krypto-Börse tun. Man kann für kleine Beträge (10 Euro oder weniger) Bitcoin kaufen. Da ein Bitcoin in 100 Millionen Satoshis unterteilt ist, erhält man für 10 Euro derzeit 29.230 Satoshi. Oder eben 0,00029300 Bitcoin. Dafür spricht, dass man Bitcoin als liquide Anlage direkt besitzt, die Krypto-Börse immer offen hat und schon bei kleinsten Beträge Käufe möglich sind.

Oft könnte ein Investment in Aktien von Bitcoin-bezogenen Unternehmen sinnvoller sein. Denn wer Bitcoin selber kauft, muss sich um die Verwahrung der Privatschlüssel kümmern und die kann man verlieren, vergessen, löschen. Von 21 Millionen Bitcoins, die es je geben wird, wurden schon rund 5 Millionen verloren. Unsicher verwahrte Schlüssel können von Cyber-Kriminellen gestohlen werden. Das sind die Hacks, von denen oft die Rede ist. Sie betreffen Privatpersonen oder Börsen. Bitcoin selbst, das Geldnetzwerk, wurde noch nie gehackt. Wer seine Bitcoin-Schlüssel aber auf der Börse lässt,  verliert bei einer Pleite alles .

Mit einem beeindruckenden Anstieg von 64,34 % auf 27.400 Dollar (rund 25.700 Euro) seit Jahresbeginn hat sich Bitcoin als robuste Anlage erwiesen. Doch manches Investment in Aktien von Bitcoin-bezogenen Unternehmen hat sich sogar noch mehr gelohnt.

Bitcoin-Schürfer mit Traumrenditen. Der bei der US-Techbörse Nasdaq gelistete Bitcoin-Miner Marathon Digital Holdings hat dieses Jahr um 185% zugelegt. Hive Digital Technologies, in dessen Rechenzentren ebenfalls Bitcoin geschürft werden, hat heuer 111% zugelegt.

Bitcoin-Mining in Texas mit negativen Stromkosten 

Den Jackpot hat diesen Sommer ein anderer Nasdaq-gehandelter Bitcoin-Miner geknackt. Iris Energy hat seinen Börsenwert sogar verdreifacht, die Aktie stieg heuer bereits um 284%.

Der Grund: Der Bitcoin-Schürfer arbeitete in Texas mit negativen Stromkosten. Das Unternehmen bekam also Geld für den Verbrauch von zu viel produziertem Strom, der ansonsten die Stromnetze überlastet hätte.

Iris Energy betreibt seine Mining-Farm in Childress County im US-Bundesstaat Texas, die vollständig mit erneuerbarer Energie, nämlich Wind und Solarkraft versorgt wird. In Texas gab es in diesem Sommer vergleichsweise viel Sonne und Wind, weswegen es oft zu Spitzen von überproduzierter Energie kam, die ohne Abnehmer eine Belastung für das texanische Stromnetz darstellen würde, erklärt der deutsche Bitcoin-Influencer Roman Reher, bekannt als "blocktrainer".

Die Spitzen der zu viel erzeugten Energie sorgten dafür, dass die Strompreise im Sommer öfter ins Negative rutschten. "Für August meldete das Unternehmen Iris Energy durchschnittliche negative Stromkosten von 0,08 US-Dollar pro kWh. Diese Einsparungen summierten sich auf etwa 28.000 US-Dollar pro gemintem Bitcoin", so Reher. Zusätzlich soll das Unternehmen durch den Verkauf der jeweiligen Bitcoin im Schnitt weitere 28.000 US-Dollar pro Einheit verdient haben. In Summe ergibt das einen Gewinn von rund 56.000 US-Dollar (rund 52.400 Euro) pro Bitcoin.

Die Aktionäre von Iris Energy freut das Geschäftsmodell. Sie haben damit heuer dicke Profite gemacht. Mit 284 % Rendite hat die Aktie das 64%-Plus von Bitcoin im bisherigen Jahr deutlich überholt. Die Entscheidung über ein Investment muss aber jeder nach gründlicher Überlegung selbst treffen. 

 

 

   

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