Grund sind Streitigkeiten um Pachtzins - Hotel soll fortgeführt werden.
Die Betreibergesellschaft des Wiener Ringstraßenhotels "Le Meridien" ist pleite. Die Barvie GmbH hat am Montag selbst einen Konkursantrag beim Handelsgericht Wien eingebracht. Das Luxushotel mit 164 Mitarbeitern, die keinen Betriebsrat haben, soll fortgeführt werden. Als Grund für die Zahlungsunfähigkeit wird die Höhe des Pachtzinses am Wiener Opernring angegeben.
Durchgerechnet hat die Betreibergesellschaft, die selbst der sogenannten Barvie S.a.r.l. mit Sitz in Luxemburg gehört, alleine Pachtzinse in Höhe von rund 3,4 Mio. Euro offen. Dazu kommen 718.000 Euro Forderungen des Finanzamts. Die Barvie gibt ihre Gesamt-Passiva mit rund 7,6 Mio. Euro an. Die Aktiva belaufen sich auf rund 6,3 Mio. Euro.
Die Angaben der Schuldnerin müssen laut den Gläubigerschutzverbänden AKV, KSV und Creditreform noch überprüft werden.
Die Betreibergesellschaft Barvie GmbH, der die Hoteleinrichtung gehört, beabsichtigt den Abschluss eines Sanierungsplans. Dieser sieht normalerweise eine Mindestquote von 20 Prozent zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Start des Sanierungsplans vor. Die erste Prüfungs- und Berichtstagsatzung ist am 11. Jänner 2016.
Das Grundstück, auf dem das "Le Meridien" steht, wird seitens der Barvie GmbH von der deutschen DEKA Immobilien Invest GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main gepachtet. Der Pachtvertrag besteht seit Dezember 2001. Da eine Einigung über die Neuregelung der Grundstückspacht scheiterte, kam es heute, Montag, zum Eingeständnis der Zahlungsunfähigkeit der Barvie.
Das Wiener "Le Meridien" beschreibt sich selbst als individuelles Designhotel. Das Haus verfügt über 294 Zimmer und Suiten. Dazu kommen acht Tagungsräume für bis zu 350 Gäste. Es gibt auch ein Spa, ein Restaurant und zwei Bars.