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20.000 ha Ackerfläche durch Hochwasser geschädigt

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Rund 20.000 Hektar Ackerfläche und Grünland wurden bis Dienstag von den heftigen Regenfällen in Österreich schwer geschädigt. Nun befürchten die heimischen Bauern auch massive Qualitätseinbußen. "Jeder zusätzliche Regentag vergrößert die Verluste der Bauern", erklärte Gerhard Wlodkowski, Präsident der LK Österreich, in einer Aussendung.

"Wie hoch der Schaden insgesamt sein wird, lässt sich derzeit noch nicht einmal annähernd abschätzen, da neben den Totalausfällen in den Überschwemmungsgebieten auch die Qualitäts- und Mengenminderung in den betroffenen Ernteregionen zu Verlusten für die Bauern führen", sagte Wlodkowski. Die Versorgung der Bevölkerung mit Getreide sei aber nicht zuletzt wegen der vorhandenen Lagerbestände gesichert.

So sind die Landwirte in den Frühdruschgebieten des Burgenlandes und in Niederösterreich bereits mit Auswuchs-Schäden konfrontiert. Dabei keimt das Korn wegen der hohen Umgebungsfeuchtigkeit bereits in der Ähre und vermindert so die Getreidequalität. Braugerste oder Qualitätsweizen könnten dann nur noch als Futter vermarktet werden, was die Preise deutlich drücke. Dauer- oder Starkregen kann außerdem zum sogenannten Lagern des Getreides führen. Dabei knickt der Halm und die Pflanzen liegen am Boden, was ebenfalls die Qualität negativ beeinträchtigt.

In den Gebieten, die erst später ernten, wie im westlichen Niederösterreich und in Oberösterreich, kann es durch Regen zu unregelmäßiger Kornreife kommen. Dadurch werden reife und unreife Körner gleichzeitig geerntet, was die Lagerung erschwert und der Qualität ebenfalls schadet. Die Bundesländer Steiermark und Kärnten sind heuer zusätzlich zu den Überschwemmungen auch von überaus schweren Hagelunwettern heimgesucht worden, wovon ausnahmslos alle Ackerfrüchte betroffen waren.

In den Grünlandgebieten der westlichen Bundesländer wiederum verhindert der ständige Regen das rechtzeitige Einbringen der Heuernte. Auch bei diesem Produkt mindern Regenfälle die Futterqualität. Ebenfalls betroffen sind Obstkulturen, wie Marillen und Kirschen, bei denen die Früchte aufplatzen können, sowie Feldgemüse beziehungsweise Kraut. Auch hier verhindert Dauernässe die Ernte.

Millionenschaden in Oberösterreich

Die jüngsten Unwetter haben unterdessen in Oberösterreich neuerlich Millionenschaden verursacht. Das ergab eine Bilanz Mittwoch früh. Die Hagelversicherung bezifferte den Schaden allein an landwirtschaftlichen Kulturen mit mehr als drei Mio. Euro. Auch in der besonders betroffenen Gemeinde Ohlsdorf im Bezirk Gmunden geht der Schaden in die Millionen.

Das Unwetter am Dienstag hat die Bezirke Gmunden, Vöcklabruck, Wels und Wels-Land heimgesucht und auf mehr als 9.000 Hektar zum Teil "katastrophale Schäden" verursacht, berichtete der Generaldirektor der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, in einer Presseaussendung. Betroffen waren sämtliche Ackerkulturen, Obst und Grünland.

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