Entgeltliche Einschaltung

IV drängt auf liberalere Ladenöffnungszeiten

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Die Industriellenvereinigung (IV) nimmt angesichts der um 30 Prozent gestiegenen Arbeitslosigkeit einen neuerlichen Anlauf zur Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten. Damit könnten Arbeitsplätze entstehen, sagte IV-Präsident Veit Sorger in Alpbach. In Zeiten der Wirtschaftskrise müsse man jede Möglichkeit aufgreifen, alte Gesetze zu entrümpeln.

Um einen Konflikt mit "Kirchgängern und Wirtshausbesuchern am Sonntagvormittag" zu vermeiden, will Sorger nur von "Sonntag 14:00 bis Samstag 24:00" eine Öffnung ermöglichen. Für Sorger wären liberalere Öffnungszeiten auch ein "Symbol der Liberalisierung". Klar sei, dass die längeren Öffnungszeiten nur auf freiwilliger Basis kommen sollen.

Aber es sollte sich jeder selber aussuchen können, wann er aufsperrt. Auch IV-Generalsekretär Markus Beyrer will "gewisse Bremsen lösen" und "jede Möglichkeit nutzen, um Tabus anzugehen".

Gewerkschaft gegen weitere Liberalisierung

Die GPA-djp kritisiert den Vorstoß der Industriellenvereinigung für längere Ladenöffnungszeiten. Längere Öffnungszeiten seien kein Beitrag zur Bewältigung der Wirtschaftskrise, erklärte Wolfgang Katzian, Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp)."Für eine Sonntagsöffnung stehen wir als Gewerkschaft weiterhin sicher nicht zur Verfügung."

IV-Präsident Veit Sorger hatte in Alpbach vorgeschlagen, die Öffnungszeiten am Wochenende weiter zu liberalisieren und dies mit dem Arbeitsmarkt in der Krise begründet. "Weitere Liberalisierungen schaffen auch im Handel keine neuen Arbeitsplätze", erwiderte der GPA-Chef. Man solle die Handelsangestellten nicht durch "Milchmädchenrechnungen" irritieren.

Arbeitgeberorganisationen pflegen der Gewerkschaft ihrerseits "Milchmädchenrechnungen" vorzuwerfen, wenn diese durch den Abbau von Überstunden oder Arbeitszeitverkürzung neue Jobs entstehen sieht.

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