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Schnorchel-Gene lassen Reis in die Höhe wachsen

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Forscher haben zwei Gene entdeckt, die Reis wie einen Schnorchel in die Höhe wachsen und so auf überfluteten Feldern überleben lassen. Diese sogenannten Schnorchel-Gene ermöglichten es den Pflanzen, langsam steigende Wasserstände von bis zu 4 m zu überstehen, schreiben Motoyuki Ashikari von der Universität Nagoya und Kollegen in "Nature" (Vol. 460, S. 1026).

Große Teile der Erdbevölkerung ernähren sich von Reis. Bis 2050 müssten die Ernten verdoppelt werden, um die wachsende Nachfrage zu decken. Die SNORKEL1 und SNORKEL2 getauften Gene regulieren die Reaktion der Pflanze bei Überflutungen. Wenn das Wasser steigt, schaltet ein Hormon die Gene ein. Sind sie aktiv, wächst der Stamm der Reispflanze rasch in die Höhe.

Die Experten schleusten die gefundenen Gene in Reissetzlinge ein, die in überschwemmten Gebieten normalerweise absterben. Mit dem neuen Erbgut überlebten die Pflanzen auch hohe Wasserstände.

Nun hoffen die Forscher, Reis züchten zu können, der in niedrig gelegenen Regionen angebaut werden kann, die in der Regensaison häufig überflutet werden. Sorten, die eine große Ernte liefern, überstehen hohe Wasserstände oder lange dauernde Überschwemmungen nämlich bisher nicht.

Sie sind dem "Nature"-Bericht zufolge aber fünfmal ertragreicher als solche, die mit plötzlichen Überschwemmungen fertig werden. Gelänge es, die Schnorchel-Gene in diese ergiebigen Sorten einzubringen, könnten die Erträge auf überfluteten Feldern gesteigert werden.

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